Stewart, Colbert und Co. Das sagen Jimmy Kimmels Late-Night-Kollegen zu seinem Comeback

Anhänger der Antifa Bewegung mit einem Banner
Trump erklärt Antifa zur Terrororganisation in den USA.
Sehen Sie im Video: Trump erklärt Antifa zur Terrorgruppe – Kimmel kehrt ins TV zurück.
Foto: Paul Weaver / Sopa Images / Imago Images / CNN
Gerade einmal eine Woche währte Jimmy Kimmels Zwangspause, bevor Disney einknickte. Die Kollegen des Moderators reagieren mit Genugtuung auf das frühe Wiedersehen.

Frohe Kunde nach nur einer Woche Versenkung: Jimmy Kimmel kehrt schon am Dienstabend auf die Bildschirme zurück! Wäre dessen Late-Night-Show nicht öffentlichkeitswirksam von Disney gecancelt worden – vermutlich hätten die wenigsten überhaupt bemerkt, dass er weg war.

Der Mutterkonzern seines TV-Senders ABC hatte den bekannten Moderator auf unbestimmte Zeit in die Zwangspause geschickt, nachdem dieser aus Disneys Sicht unangebrachte Kommentare im Zusammenhang mit der Ermordung des rechten Aktivisten Charlie Kirk gemacht hatte. Mit dem massiven Gegenwind von Medien, Prominenten und des gefühlt halben Internets hatten die Verantwortlichen offenbar nicht gerechnet.

Auch Jimmy Kimmels direkte Konkurrenten freuen sich über dessen frühe Rückkehr, hatten die Hosts dessen Zwangsurlaub doch als Eingriff in die Meinungsfreiheit verurteilt. Die Reaktionen der großen amerikanischen Late-Nighter:

Seth Meyers: "Das sind großartige Neuigkeiten"

Der NBC-Late-Nighter erfuhr von Kimmels Comeback wenige Minuten vor Aufzeichnung seiner eigenen Sendung. Meyers applaudierte in Richtung der eingeblendeten Schlagzeile. "Das sind großartige Neuigkeiten", sagte er über den tosenden Jubel des Studiopublikums hinweg.

"Ich habe noch keine Umfragen gesehen. Aber, wenn Sie Amerikaner fragen, ob der Präsident TV-Moderatoren diktieren darf, was sie sagen und nicht sagen dürfen, bekommen sie drei Prozent positive und 97 Prozent negative [Antworten]". Die 97 Prozent ließ er Trump per eingespieltem Interviewausschnitt selbst dazurechnen.
 

An dieser Stelle hat unsere Redaktion Inhalte von Instagram integriert.
Aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen wurden diese Inhalte nicht geladen, um Ihre Privatsphäre zu schützen.

Jon Stewart: Vielleicht ist Trump das Problem?

Der "Daily Show"-Moderator schlug zunächst einen gespielt ernsten Ton an. "Ich möchte das ganz ernsthaft sagen: Diese Kampagne, die ihr alle gestartet habt, indem ihr so getan habt, als würdet ihr Hulu kündigen, während ihr heimlich vier Staffeln von 'Only Murders in the Building' verschlungen habt, hat wirklich funktioniert. Herzlichen Glückwunsch", sagte der 62-Jährige und spielte damit auf die Boykottaufrufe gegen den ABC-Mutterkonzern Disney an.

Außerdem zeigte Stewart einen Interviewausschnitt mit Trump-Schwiegertochter Lara, in dem sie behauptete: Wenn der Präsident wirklich alle Kritiker aus dem Programm streichen lassen würde, bliebe nur noch "eine Handvoll Individuen" übrig. "Das ist lustig. Aber das ist vielleicht auch ein Anlass zur Selbstreflexion? Wenn mich jeder im Fernsehen kritisiert – bis auf vier Leute, und eine davon ist meine Schwiegertochter –, bin ich dann das Problem?", konterte Stewart.

Stephen Colbert: Der Late-Nightmare ist vorbei

Kollege Colbert freute sich, seine Sendung endlich einmal mit guten Nachrichten starten zu können. "Unser langer, landesweiter Late-Nightmare (ein Kofferwort aus "Late Night" und "nightmare", zu Deutsch: Alptraum) ist vorbei", sagte Colbert sichtlich erleichtert, bevor er einen Freudentanz hinlegte. Jetzt, da Kimmel nicht mehr gecancelt ist, könne er sich wieder über seinen Emmy freuen. Den renommierten Fernsehpreis hatte der reichweitenstärkste der progressiven Hosts erst vergangene Woche gewonnen.

An dieser Stelle hat unsere Redaktion Inhalte von Instagram integriert.
Aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen wurden diese Inhalte nicht geladen, um Ihre Privatsphäre zu schützen.

"Und wieder bin ich der einzige Märtyrer der Late Night", feixte er. Colbert, der selbst auf Trumps Abschussliste stand, darf nur noch bis Mai kommenden Jahres senden. CBS behauptete zwar, die Entscheidung sei rein finanzieller Natur. Trump-Kritiker sehen Colbert aber als Opfer einer zunehmenden staatlichen Zensur.

Hinweis: Die bekannten Late-Night-Moderatoren Jimmy Fallon und John Oliver haben sich noch nicht zu Kimmels Comeback geäußert.

yks

PRODUKTE & TIPPS

Mehr zum Thema