"ZDF Magazin Royale" "Manchmal sind die Sendungen mehr so na ja", findet Böhmermann – und versucht in der neuen Folge etwas anderes

Jan Böhmermann und sein "ZDF Magazine Royale" hatten sich diese Woche etwas Besonderes überlegt
Jan Böhmermann und sein "ZDF Magazine Royale" hatten sich diese Woche etwas Besonderes überlegt
© ZDF Magazibe Royale / ZDF
Mit dem "ZDF Magazin Royale" bringen Jan Böhmermann und sein Team immer wieder die Gemüter in Wallung. In der diesjährigen Musikfolge setzt man aber auf gute Laune – und holt dafür sogar einen lange vergessenen Star zurück auf die Bühne.

Ob vermeintliche Russland-Verbindungen des Cyber-Sicherheitschefs, die Lügen über Nahrungs-Ergänzungsmittel oder rechte Polizisten: Jan Böhmermann und sein Team knöpfen sich im "Magazin Royale" gerne große Themen vor – und nehmen sie dann ordentlich auseinander. Doch statt Enthüllungen zu liefern, setzte man diese Woche lieber auf Musik im "exklusivsten Underground-Club von Mainz", dem Magazin Royale Festival.

"Ich verspreche Ihnen ja jede Woche eine tolle, eine fantastische, eine unglaubliche Show", erklärt Böhmermann noch in der Einleitung der diesjährigen Musik-Ausgabe des Magazins. "Aber seien wir mal ehrlich: Manchmal ist das ein bisschen geflunkert. Manchmal sind die Sendungen mehr so Naja", versucht er sich in Selbstkritik. Bei der neuen Folge sei das aber anders. "Diese Sendung ist die Wahrheit." Die verkündete aber nicht Böhmermann selbst. Stattdessen gehörte die Bühne seinen musikalischen Gästen.

Bühne frei

Und die hatten es durchaus in sich. Den Anfang macht Alli Neumann, die gemeinsam mit der Hausband, dem Rundfunk-Tanzorchester Ehrenfeld, ihren Song "Primetime" zum besten gab. Dann gibt's Rap auf die Ohren: Badmomzjay performt in rotes Licht getaucht "How to Survive". Blumgarten dürfen sogar eine Premiere feiern: Ihren Song "Mama" hatten sie bislang nicht veröffentlicht – und spielen ihn nun zum ersten Mal vor der großen Öffentlichkeit.

Der Auftritt des US-Gastes Oliver Tree fällt dann etwas ungewöhnlicher aus. Von Böhmermann als "vollkommener Abfall" angekündigt, legt der aus einer Mülltonne singende Internet-Exzentriker eine Show mit tanzenden Müllsäcken hin. Die danach folgende Domiziana darf gleich drei Songs performen – inklusive Kostüm- und Bühnenwechsel. Für den dritten kommt dann ein weiterer Stargast auf die Bühne: Gemeinsam mit Ski Aggu lädt die Sängerin zur "Tour de Berlin". Nach dem Techno-Ausflug gibt es dann mit "Baba" von Apsilon und seinem Bruder eine schöne Balade zum Runterkommen. 

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Böhmermann feiert sein Team

Zwischendurch erlaubt das Magazin einige Blicke hinter die Kulissen. Böhmermann führt in die Tiefen des Studios, stellt die Tonmeister der Sendung vor – "gendern nicht nötig", wie er verschmitzt betont. Und beantwortet auch die wichtigste Frage des Abends: "Warum machen wir heute diese Show? Weil wir es können", witzelt der Chef. Und lässt dann für Kamera, Licht, Schnitt Szenenbild, Kostüm und Regie applaudieren. Statt sich in den Vordergrund zu drängen, feiert er ausgiebig sein Team.

Erst ganz am Ende tritt dann auch Böhmermann selbst auf die Bühne. Er wolle seinen Lieblingssong performen, erzählt er. Von Echt, die seit Anfang des Jahrtausends nicht mehr als Band existieren. Nach der ersten Strophe von "Du trägst keine Liebe in Dir" überlässt er dann aber doch lieber jemand anderem das Scheinwerferlicht – nämlich niemand geringerem als Echt-Sänger Kim Frank, der nach über 20 Jahren zum ersten Mal wieder live auftritt. Und weil es so schön ist, gibt es mit "Junimond" und "Weinst du" noch gleich zwei Zugaben. Bis Böhmermann für eine weitere Strophe von "Du trägst keine Liebe in dir" dann auch nochmal dazukommt.

Die Reaktionen auf die selbsterklärte "Bewerbung für die Austragung des ESC-Vorentscheids" in den sozialen Medien fielen durchaus unterschiedlich aus. Während sich die meisten Fans für den musikalischen Ausflug und die teils weniger bekannten Musikempfehlungen bedankten, lästern andere über die Musik-Folge oder die Gäste. "Jetzt wissen wir, warum Kim Frank nicht mehr auftrittt", ätzt etwa ein Nutzer bei Twitter. Insgesamt fiel die Resonanz auf die diesjährige Musikfolge aber eher positiv aus. Der ESC kann also kommen.

Quelle: ZDF

mma

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