"Tatort" aus Münster Thiel, Boerne und der Mann, der aus dem Dschungel kam

"Tatort: Der Mann, der in den Dschungel fiel" aus Münster
Kommissar Frank Thiel (Axel Prahl, l.) trifft auf seinen alten Schulkollegen Hotte Koslowski (Detlev Buck), der unter dem Pseudonym Stan Gold als Schriftsteller Karriere macht
© WDR/Frank Dicks / ARD
Einst war er der kiffende Schulfreund von Kommissar Thiel, jetzt ist Stan Gold ein gefeierter Schriftsteller. Bei einer Preisverleihung kommt es zu einem Mordversuch. Thiel muss herausfinden, wer es auf Gold abgesehen hat.
  • 4 von 5 Punkten
  • Irre Räuberpistole mit Gastauftritt von Regisseur Detlev Buck

Worum geht's?

Es ist eine sensationelle Geschichte, die Schriftsteller Stan Gold (Detlev Buck) erlebt hat: Nach einem Flugzeugabsturz in Paraguay retteten ihn indigene Einwohner und er lebte 15 Jahre mit ihnen zusammen im Dschungel. Seine Erlebnissen hat Gold in einem Buch festgehalten, das zum Bestseller wurde. Rechtsmediziner Prof. Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) möchte etwas vom Ruhm profitieren und tritt als Förderer der Literaturszene Münsters auf. Bei einer festlichen Gala würdigt er Gold mit einer Auszeichnung und vergibt an ihn den Posten des Stadtschreibers. Die Freude währt nur kurz: Nach der Preisverleihung liegt Gold in seiner Garderobe und droht an einem allergischen Schock zu ersticken. Dem Schriftsteller wurde vorsätzlich Bienengift gespritzt. Kommissar Frank Thiel (Axel Prahl) muss herausfinden, wer Gold nach dem Leben trachtet – denn es bleibt nicht der einzige Angriff.

Warum lohnt sich der Fall "Der Mann, der in den Dschungel fiel?"

Mit Filmen wie "Männerpension" oder "Knallhart" feierte Detlev Buck als Regisseur Erfolge. In dieser "Tatort"-Episode brilliert er als Hauptdarsteller. Buck absolvierte bereits zahlreiche Kurzauftritte in diversen Filmen. Unter anderem hatte er 2021 eine Nebenrolle im "Tatort: Alles kommt zurück" mit Maria Furtwängler. An der Seite von Axel Prahl und Jan Josef Liefers ist er nun über 90 Minuten zu sehen. Der 61-Jährige spielt den exzentrischen Schriftsteller Stan Gold so überzeugend, als hätte er nie etwas anderes gemacht. Buck vereint gekonnt Witz und Wahnsinn in dieser Figur. Vielleicht, weil es auch ein wenig in ihm steckt. "Ich habe mich nicht angenähert. Ich bin's. Das ist in meinem Zentrum. Es ist in mir. Und ich komm auch nicht mehr raus", sagte er dem WDR.

Was stört?

Nicht nur die Ermittler sind zunehmend verwirrt von Golds Anekdoten – die Zuschauer sind es auch. Guerilla-Krieger, Rebellenführer, Waffenlieferungen und Beziehungsgeschichten: Drehbuchautor Thorsten Wettcke ist etwas übers Ziel hinausgeschossen. Ein ernstes Anliegen des Films wird hingegen nur am Rande gestreift.

Die Kommissare?

Kommissar Thiel kann die ganze Aufregung um Stan Gold nicht ernst nehmen: Er kennt den Schriftsteller noch als kiffenden Schulkameraden unter dem Namen Horst "Hotte" Koslowski. "Dass Hotte mal 'n Buch schreibt. Da hätt ich eher gewettet, dass Pauli die Champions League gewinnt", scherzt Thiel. Professor Boerne hingegen ist von Golds Ruhm geblendet. Als dessen Agentin und Lebensgefährtin Sabina Kupfer (Eva Verena Müller) dem Rechtsmediziner anbietet, ebenfalls ein Buch zu verfassen, ist der Feuer und Flamme.

Fazit?

Willkommene Abwechslung in schweren Zeiten: Der "Tatort" aus Münster sorgt immer wieder für 90 unterhaltsame Minuten. Das gilt auch für diese verrückte Dschungelgeschichte.

Thiel und Boerne ermittelten zuletzt in diesen Fällen:

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