- 3 von 5 Punkten
- Durchschnittlicher Kriminalfall vor malerischer Kulisse.
Worum geht's?
Zunächst ermittelt die Mordkommission, ohne dass es eine Leiche gibt: Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser) werden nach Kärnten beordert, wo der Holzunternehmer Hubert Tribusser vermisst wird. Kurz darauf wird in der Asche im Sägewerk ein Titan-Implantat gefunden, das aus seinem Schultergelenk stammt. Eisner und Fellner müssen sich auf einen längeren Aufenthalt in der Einöde einstellen. Willkommen sind sie nicht. Viele Ortsbewohner haben ein Motiv, denn der Tote hat sich alles genommen, was ihm gefiel: fremdes Geld - und anderer Männer Ehefrauen.
Warum lohnt sich dieser "Tatort"?
Bei ihrer Arbeit erhalten die Wiener Ermittler Unterstützung von dem Dorfpolizisten Alois Feining (Karl Fischer), einem alten Freund von Eisner. Die beiden verband einst eine tiefe Männerfreundschaft, die sie nun wiederaufleben lassen. Nachts singen sie zusammen Songs der Rolling Stones und schwelgen in alten Zeiten. Das hat schon etwas Rührendes. Deutlich produktiver ist derweil Bibi Fellner, die mit ihrem Einfühlungsvermögen zur Lösung des Falles beiträgt.
Was stört?
Familienstreitigkeiten, eheliche Affären, zünftige Prügeleien und ein Schäferstündchen unterm Baum - dieser "Tatort" (Buch: Agnes Pluch; Regie: Nikolaus Leytner) lässt kaum ein Klischee aus, das Städter vom Landleben haben.
Die Kommissare?
Das Verhältnis der beiden Kommissare leidet darunter, dass Eisner so viel Zeit mit seinem alten Kumpel verbringt. Doch als die beiden am Ende die Heimreise nach Wien antreten, ist beiden klar, dass sie in ihrem Leben nicht viele Menschen haben, auf die sie sich verlassen können. Sie haben einander. Das ist nicht wenig.
Ein- oder Ausschalten?
Wenn Sie das Fernweh packt, sollten Sie einschalten. Der Kriminalfall selbst bildet nicht mehr als den Rahmen für die idyllischen Bilder Kärtnens.