Sie war die blonde Nachtclubsängerin Afton Cooper in der TV-Serie Dallas - in den 80er Jahren spielte die Amerikanerin die Geliebte von J.R. Ewing und dessen Rivalen Cliff Barnes.
Zur Person
Landers ist seit 14 Jahren mit dem Papierfabrikanten Donald Berkowitz verheiratet und hat eine Filmproduktionsfirma. Schon mit drei Jahren drehte sie Werbespots, als Teenager spielte sie in diversen Seifenopern und sang Country-Songs. Von 1981 bis 1984 und noch mal 1989 war Landers in "Dallas" zu sehen; Mitte der 80er landete sie mit dem Hit "Manuel Goodbye" in den deutschen Charts und drehte den Kinofilm "A Chorus Line".
Seit Jahren wird über neue "Dallas"-Folgen spekuliert. Wären Sie dabei?
Sofort. Ich weiß dank meiner Fanpost, dass sich viele Zuschauer die Ewings auf den Bildschirm zurückwünschen. Die Fernsehbosse sollten sich aber beeilen, sonst sind alle Hauptdarsteller weggestorben.
Woran scheiterte es bislang?
Larry Hagman besitzt einen Teil der Rechte an "Dallas", und er fand es wohl noch nicht notwendig, eine Fortsetzung zu drehen. Was sicher auch mit seinem Gesundheitszustand in den letzten Jahren zu tun hatte. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf. So ein Format fehlt heute in der Fernsehlandschaft. Und es hat großen Spaß gemacht, ein Teil von "Dallas" zu sein.
War Ihnen damals bewusst, in erster Linie wegen Ihrer Oberweite besetzt worden zu sein?
Damals habe ich das nicht so empfunden, was sicher etwas naiv war. Heute weiß ich natürlich, dass ich für die entsprechende Portion Erotik in der Serie sorgen sollte. Aber was soll's? Ich musste mich schließlich nicht schämen für meinen Körper.
Es war immer wieder von heftigen Konkurrenzkämpfen die Rede, vor allem unter den weiblichen Darstellerinnen.
Diese Gerüchte gab es ständig. Aber ich versichere Ihnen: Vor allem wir Frauen hatten ein gutes Verhältnis untereinander.
Larry Hagman soll sich am Set als großer Patriarch aufgespielt haben.
Unsinn, Larry war nun mal einer der wichtigsten und kreativsten Köpfe im Team. Es ist doch klar, dass er einen Sonderstatus hatte, schließlich war J.R. der Mittelpunkt der Serie. Aber Larry war alles andere als ein Kotzbrocken - er hat uns immer mit seinen Späßchen unterhalten. Icherinnere mich gern noch an unsere erste Liebesszene: Larry lag im Bett, und ich sollte halb nackt zu ihm unter die Decke kriechen. Er hatte meine Bettseite heimlich mit Eiswürfelbeuteln ausgelegt und lachte Tränen, als ich vor Schreck wild schreiend hochgeschossen bin.
Wer konnte besser küssen: J.R. oder sein Rivale Cliff Barnes alias Ken Kercheval?
Beide waren gute Küsser. Ken hatte die weicheren Lippen, Larry war dafür impulsiver. Aber beim Küssen vor der Kamera kann von Erotik sowieso keine Rede sein.
Nach "Dallas" sah man Sie nicht mehr allzu oft auf dem Bildschirm. Wo haben Sie seitdem gesteckt?
Mit meiner Schwester Judy und meiner Mutter Ruth habe ich eine Produktionsfirma gegründet. Wir haben unter anderem die Kindermusikshow "Huggabug Club" produziert, die fünf Jahre im US-Fernsehen lief. Und ich habe alle Hände voll zu tun mit meinen Zwillingen Adam und Daniel. Die beiden sind neun und wollen Tänzer und Schauspieler werden, seit sie mich in "A Chorus Line" gesehen haben.
Der Regisseur Sir Richard Attenborough nannte Sie damals das "Highlight des Films". Warum hat es mit der großen Kinokarriere dennoch nicht geklappt?
Vielleicht, weil ich mich immer wieder auf meine Musikkarriere konzentriert habe.
Singen Sie denn noch? Sie waren in Deutschland sogar mal in den Charts.
Ja. Die Musik war meine erste große Liebe. Und sie ist es bis heute geblieben - neben meinem Mann Donald natürlich. Mit 13 Jahren hatte ich meinen ersten Hit in den USA, einen Country-Song. Seitdem habe ich zehn CDs veröffentlicht. Ich habe ja auch in "Dallas" einige selbst geschriebene Songs gesungen. Und in Deutschland habe ich nach Amerika die meisten Platten verkauft. Das freut mich besonders, denn meine Mutter wurde in Frankfurt geboren. Durch meine Adern fließt also auch ein bisschen deutsches Blut.
Interview: Andreas Renner