Längst ist Lizzy Howell nicht mehr einfach nur eine Tänzerin in ihrer Ballettgruppe. Eigentlich war sie das nie, denn aufgefallen ist die 16-Jährige schon als kleines Mädchen. Als Kind hatte die Amerikanerin bereits eine Figur, die man sich klassischerweise nicht im Tutu vorstellt. Das hat sie auch zu spüren bekommen, denn sie wurde deswegen genug gehänselt. Doch das hat Lizzy nicht aufgehalten. Sie wollte tanzen und tut es bis heute. Alles begann mit dem Tod ihrer Mutter, die sie als Fünfjährige durch einen Autounfall verlor. Lizzy kam daraufhin zu ihrer Großtante Linda. Um ihre Trauer besser bewältigen zu können, um wieder Freude an etwas zu haben, durfte sie zum Ballett, damals ging sie noch zur Vorschule.
"Weil ich eine übergewichtige Tänzerin bin, ist mir eine Menge Hass entgegengeschlagen, die Leute haben gesagt, ich würde es nie in die Tanzwelt schaffen", zitiert der auf Ballett spezialisierte Fotograf und Bestseller-Autor Jordan Matters Lizzy. Er wird sie in diesem Sommer fotografieren und die Bilder in sein nächstes Buch aufnehmen, das 2018 erscheint. Er bewundert ihre Kraft und ihr Durchhaltevermögen, denn Lizzy leidet unter einem Hirnödem, das Kopfschmerzen sowie Minderung der Sehkraft verursacht, und sie musste im vergangenen Jahr vier Lumbalpunktionen über sich ergehen lassen. Doch Lizzy tanzt weiter. Inzwischen ist sie bekannter als die meisten Tänzerinnen ihres Alters.
Anfang 2017 war Lizzy im Fernsehen zu sehen. Dort tritt sie bescheiden und offen auf, das Instagram-Video (oben) mit dem sympathischen Mädchen fand unglaubliche 15 Millionen Zuschauer. "Ich bin Lizzy und ich bin Tänzerin", sagt sie, die nicht in Kategorien eingeordnet werden möchte. Sie würde gern am Broadway tanzen oder als Choreografin arbeiten. "Stereotype sind dazu da, gebrochen zu werden."