Er ist der neue Star in Kanada: Justin Trudeau. Sein Volk liebt ihn. Verständlich, welches andere Land kann schon ein solch attraktives und cooles Oberhaupt vorweisen? Dagegen verliert auch der immer leicht tollpatschig wirkende Boss von nebenan - sorry, Barack. Trudeau war mal Barkeeper, Lehrer und Schauspieler, bevor er in die Fußstapfen seines Vaters getreten und in die Politik eingestiegen ist.
Doch neben seinen für einen Politiker oft sehr lockeren Auftritten will er nun auch mit seiner Politik von sich reden machen. Etwas, was er an seinem allerersten Tag bereits schaffte - und er brauchte dafür nur wenige Worte. Nach seinem deutlichen Wahlsieg wurde Trudeau gestern vereidigt - zusammen mit den 15 Frauen und 15 Männern, die er in sein Kabinett berufen hat. Bei einer Fragerunde nach der Vereidigung wurde der 43-Jährige auf die Zusammenstellung seines Teams angesprochen: "Eine Ihrer Prioritäten war es, ein Kabinett aufzustellen, dass eine gerechte Geschlechter-Verteilung aufweist. Warum war Ihnen das so wichtig?", fragt eine Journalistin.
Trudeau gibt darauf die einzig richtige Antwort:
Weil es 2015 ist. Punkt. Mehr ist dazu nicht zu sagen, oder? Für seine knappe Antwort wird der neue Premierminister in den sozialen Netzwerken bejubelt.
Nicht nur, was die gleichmäßige Aufteilung zwischen Männern und Frauen betrifft, hat Trudeau mit seinem Kabinett für Aufsehen gesorgt. Er hat auch sonst darauf geachtet, dass sein Team die gesamte kanadische Bevölkerung abbildet: So ist zum Beispiel mit Jody Wilson-Raybould eine Nachfahrin der Ureinwohner Kanadas die neue Justizministerin.
Zurück nach Hause
Für Justin Trudeau ist der Einzug in die offizielle Residenz des kanadischen Premierministers eine Art Nachhausekommen. Er ist der Sohn des früheren Premierministers Pierre Trudeau, der mit einer kurzen Pause von 1968 bis 1984 an der Spitze der kanadischen Regierung stand, und verbrachte deswegen seine Kindheit in dem Anwesen. Nun zieht er - wegen Umbauarbeiten erst in ein paar Wochen - selbst mit seiner Familie dort ein.