Unter dem Hashtag #sephorakids finden sich zig Videos aus den Läden der Luxus-Marke Sephora. Sie zeigen ausgedrückte Make-up-Tuben, zerkrümelte Puderdöschen und verschmierte Cremes.
Die französische Kosmetikkette ist vor allem für ihr Luxus-Make-up bekannt. Preise um die 200 Euro für Cremes sind hier keine Seltenheit. Doch ist die Marke aktuell nicht wegen ihrer Produkte in aller Munde, sondern wegen ihrer Kundinnen.
Denn immer wieder sollen Horden von jungen Mädchen und Teenagern die Läden stürmen, vor Ort die Produkte testen und ihre Eltern dazu überreden, für hunderte Euro einzukaufen. Eine Angestellte berichtet beispielsweise auf Tiktok, wie ein Mädchen im Alter von circa zehn Jahren für 900 Dollar einkaufen wollte. Ihre Mutter konnte den Einkauf zwar etwas eindämmen, aber sie zahlte immer noch mehrere Hundert Dollar. Andere erstaunte Sephora-Kunden halten die Kids auf Video fest, schneiden minutenlange Diskussionen zwischen Mädchen und ihren Eltern mit und filmen die verwüsteten Regale. Angestellte berichten über ihre Erlebnisse mit den extrem jungen Kundinnen.
Trend kommt aus den USA und Spanien
Die Kinder haben mittlerweile sogar ihren eigenen Namen bekommen: Sephora-Kids. Unter dem gleichnamigen Hashtag finden sich unzählige dieser Videos. Bisher war der Trend vor allem in Frankreich, den USA und Spanien vertreten, schwappt aber nun so langsam auch nach Deutschland über.
Experten sind alarmiert: Denn der zunehmende Gebrauch von Skin-Care-Produkten, gerade von Anti-Falten- und Feuchtigkeitscremes, die die Kinder sich in ihren Beauty-Videos dick aufs Gesicht schmieren – und in dem Alter natürlich eigentlich gar nicht brauchen – kann zu Schäden der Haut führen.
Deswegen schlagen nun Dermatologen Alarm. Wie bei Alissa und Emilia. Alissa benutzt rund zehn Beauty-Produkte täglich – viel zu viele, meint Dermatologin Sarah Bechstein.