Frohes Fest? Schön wär's. Statt Harmonie und Seligkeit gibt es zu Weihnachten immer wiederkehrende nervige Situationen. Kein Wunder, besonders Heiligabend ist aufgeladen mit Erwartungen und Emotionen. Und die sind so unterschiedlich wie die Gäste.
Aber keine Sorge: Sie und ihre Familie sind nicht allein, das ist ganz normal. Wir haben mal typische Augenblicke an Heiligabend zusammengetragen, die Ihnen bekannt vorkommen dürften.
Zwölf schräge Weihnachtsmomente, die jeder kennt:
1. Die Eltern zanken sich, weil der Baum schief steht. Vati nimmt den ersten Schluck aus dem Flachmann.
2. Außerdem ist der blöde Baum obenrum viel zu mickrig. Vati schwört, kommendes Jahr endlich einen künstlichen zu kaufen. Mutti schwört, dann zieht sie aus.

3. Vati erdrosselt sich selbst fast mit der verknoteten Lichterkette und flucht langanhaltend und furchteinflößend.
4. Oma und Opa kommen eine Stunde zu früh - und haben was von Lego dabei. Vati nimmt den zweiten Schluck aus dem Flachmann.

5. Die Kinder spielen Blockflöte. Alle möchten am liebsten heulen, weil es in den Ohren schmerzt. Nur die stolzen Eltern lächeln gequält.

6. Mutti hat die Sauce verhunzt, alle sagen "Macht doch nichts, es schmeckt trotzdem" und wären gern woanders. Vati macht sich nichts draus, er hat seinen Flachmann.
7. Das Nesthäkchen enttarnt den Weihnachtsmann - er trägt dieselben Schuhe wie der Nachbar. Enttäuschung breitet sich aus. Es wird gemotzt und geheult, das letzte bisschen Zauber ist dahin. Vati füllt den Flachmann zum zweiten Mal nach.

8. Geschenke werden aus ihren Verpackungen gerissen. Der Wettbewerb um das am Besten geheuchelte "Oh, wie nett"-Gesicht beginnt. Die ersten Legosteine verteilen sich.
9. Oma sammelt das zerpflückte Geschenkpapier ein und nimmt es mit, um es für nächstes Jahr aufzubügeln. Opa schneidet aus demselben Grund die Vorderseiten der Karten ab: "Die kann man prima noch mal benutzen."
10. Die Katze würgt zehn Minuten lang erbarmungswürdig und kotzt dann das zuvor gierig verschlungene Geschenkband wieder aus. Auf Vatis neue Krawatte. Außer ihm lacht niemand.
11. Die vorhin noch friedlich flötenden Kinder kloppen sich brüllend ums Spielzeug. Mutti flieht in die Küche und nimmt Oma mit; Opa pult sich einen Legostein aus dem Strumpf. Vati lehnt im Türrahmen und lächelt entrückt.

12. Stunden später. Die Kinder haben sich müde gezofft, ihr Zucker-High überwunden und sind im Bett, der Besuch ist weg. Vati ist voll wie ein Eimer auf der Couch eingeschlafen. Muttis Kopf ruht matt an seiner Schulter. An ihrer Wange klebt ein Lamettafaden in einem Klecks Bratensauce.
Endlich stille Nacht.