Chris Martin ist ein Star - trotzdem wäre er am liebsten gar nicht zu sehen: Der Leadsänger der britischen Band Coldplay ist der Meinung, dass Musik für sich sprechen sollte. Er selbst müsse deshalb eigentlich in den Hintergrund treten. "Zuinnerst wünschte ich, es ginge nur um Musik", sagte Martin der "Berliner Morgenpost". "Ich wünschte, unsere Musik nicht erklären und nicht sichtbar sein zu müssen." Doch zu seinem Leidwesen funktioniere die Branche nicht so. "Vor allem an etablierte Bands heftet jeder ein Post-it mit einer Meinung, die nichts mit der Musik zu tun hat", beschwerte sich der 34-Jährige. "Die jeweilige Meinung beeinflusst aber die Wahrnehmung der Musik."
Auch über das Schreiben seiner Liedtexte gab Martin Auskunft: "Früher fand ich Schreiben schwierig, weil es in den Texten nur um meine Perspektive ging", wird der Coldplay-Sänger zitiert. "Seitdem ich mich in andere Köpfe einniste, schreibe ich befreiter." Inzwischen versuche er auch nicht mehr, sich Gedanken darum zu machen, ob seine Texte missverstanden werden könnten. Trotzdem ärgere er sich, wenn er als Musiker nicht ernst genommen würde. "Es gibt Leute, die mich als Sänger betrachten, der mit einem Filmstar verheiratet ist. Punkt." Die Leute würden dann denken "wie kann so ein Typ sich anmaßen über Dinge zu singen, von denen er vermutlich keine Ahnung hat?" Chris Martin ist seit 2003 mit Hollywood-Star Gwyneth Paltrow verheiratet.
Das neue Album seiner Band Coldplay, "Mylo Xyloto", ist seit dem 21. Oktober erhältlich.