Zu den zahlreichen Opfern des verurteilten Sexualstraftäters Harvey Weinstein gehört nach eigener Aussage auch Schauspielerin Angelina Jolie. In einem Interview mit der britischen Zeitung "The Guardian" erzählte Jolie von einem Vorfall zu Beginn ihrer Karriere, bei dem sie Weinstein "entkommen" musste. Die Antwort des Filmproduzenten, der im vergangenen Jahr wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung zu 23 Jahren Haft verurteilt wurde, ließ nicht lange auf sich warten. Über seinen Sprecher ließ der 69-Jährige ausrichten, es habe niemals einen Übergriff gegeben. Weinstein bezichtigte Jolie der Lüge – sie wolle mit den Schlagzeilen nur ihr neues Buch verkaufen.
Die US-Webseite "TMZ.com" zitierte Weinsteins Aussagen wie folgt: "Für mich steht ganz eindeutig fest, dass dies dazu dienen soll, die Verkäufe von Angies Buch anzukurbeln. Es gab weder einen Übergriff noch den Versuch eines Übergriffs. Das ist absolut falsch (...). Du bist Angelina Jolie. Ich bin mir sicher, dass jeder Mann und jede Frau auf der Welt an dir interessiert ist."
Angelina Jolie stritt wegen Weinstein mit Brad Pitt
In dem Interview vom vergangenen Samstag wirbt Jolie unter anderem für ihr neues Buch "Know Your Rights", in dem auch der Vorfall mit Weinstein thematisiert wird. Als 21-Jährige war Jolie Teil des Casts der Komödie "Leben und lieben in L.A.", die von Weinstein produziert worden war. Während dieser Zeit soll der Übergriff stattgefunden haben.
Viele Jahre später sei es wegen Weinstein zudem zum Streit mit ihrem Ex-Mann Brad Pitt gekommen. Der soll sich trotz der Erfahrungen seiner damaligen Verlobten für Weinstein als Produzent für seinen Film "Killing Them Softly" ausgesprochen haben. "Darüber haben wir gestritten", sagte Jolie. "Natürlich hat das wehgetan." Um den Film zu boykottieren, begleitete Jolie Pitt nicht zu den Premieren des 2012 erschienenen Streifens.