"Rust"-Unfall Abzug nicht betätigt? Staatsanwältin prüft Alec Baldwins Aussage – und kommt zu einem überraschenden Schluss

Alec Baldwin
Alec Baldwin sagt, er habe den Abzug am Set von "Rust" nie betätigt
© Van Tine Dennis/ABACA / Picture Alliance
Der tödliche Unfall am Set des Westerns "Rust" beschäftigt Ermittler und Staatsanwaltschaft noch immer. Alec Baldwin sagte in einem Interview, er habe die Waffe nie abgefeuert. Ob das sein kann, darüber hat die Staatsanwältin jetzt gesprochen. 

"Der Abzug wurde nicht betätigt – ich habe den Abzug nicht betätigt", sagte Alec Baldwin im Dezember vergangenen Jahres in seinem größten Interview nach dem tödlichen Unfall am Set des Westerns "Rust". "Ich würde niemals eine Waffe auf jemanden richten und den Abzug betätigen. Niemals", bekräftigte der Schauspieler.

Alec Baldwin: Staatsanwältin äußert sich

Im Oktober feuerte Baldwin während einer Probe aus Versehen auf Kamerafrau Halyna Hutchins. Die verstarb kurze Zeit später im Krankenhaus an den Folgen ihrer Verletzung. Vergangene Woche hat Hutchins' Familie Klage eingereicht gegen den Hollywood-Star. 

Aber kann eine Waffe wirklich abfeuern, ohne dass der Abzug betätigt wurde? Diesem Rätsel muss auch Staatsanwältin Mary Carmack-Altwies nachgehen. Sie ermittelt mit ihrem Team im Fall "Rust". In "Vanity Fair" sprach die Anwältin auch über Baldwins Aussage im "ABC News"-Interview. 

Um der Frage auf den Grund zu gehen, musste sich Carmack-Altwies mit der Art von Waffe beschäftigen, die am Set zum Einsatz kam. "Ich wusste nicht viel über Waffen, schon gar nicht über Revolver aus den 1850er Jahren. Als ich das zum ersten Mal hörte, dachte ich: 'Oh, das ist verrückt'", sagte sie "Vanity Fair".

Alec Baldwin – Animation zum Unfall bei "Rust"-Dreh
Alec Baldwin – Animation zum Unfall bei "Rust"-Dreh
Alec Baldwin: Animation soll tödlichen Schuss bei "Rust"-Dreharbeiten zeigen

Sehen Sie im Video: Klage gegen Alec Baldwin – Animation soll tödlichen Schuss bei "Rust"-Dreharbeiten zeigen.

Möglich, dass er den Abzug nicht betätigte 

Sie bat deshalb einen ihrer Ermittler, ihr eine derartige Pistole zukommen zu lassen. Nach einigen Tests war klar: "Man kann den Hahn zurückziehen, ohne den Abzug zu betätigen und ohne ihn zu verriegeln. Wenn man ihn also ein Stück zurückzieht, verriegelt er nicht, und wenn man ihn dann loslässt, kann der Schlagbolzen das Zündhütchen des Geschosses treffen", sagte sie und bestätigte damit, dass Baldwin durchaus Recht haben könnte. 

Die Ermittlungen im Fall sind längst noch nicht abgeschlossen. Es soll auch herausgefunden werden, ob und inwieweit am Set fahrlässig gehandelt wurde. 

Quelle: "Vanity Fair"

+++ Lesen Sie auch: 

ls

PRODUKTE & TIPPS