American Idol Fat is back!

  • von Frank Siering
Das neue American Idol Jordin Sparks, Pendant zu Deutschlands Superstar, singt nicht nur gut, sondern hat auch einige Kilos zuviel auf den Rippen. Deswegen wird sie von manchen US-Medien als schlechtes Vorbild angeprangert.

Amerikas neuester Superstar heißt Jordin Sparks. Sie ist gerade mal 17 Jahre alt, wurde über mehrere Wochen im US-Fernsehen in der US-Gesangshow "American Idol" - die amerikanische Version von DSDS - von mehr als 30 Millionen Menschen beim Singen bejubelt und in die nächste Runde gewählt bis sie schließlich im Finale gegen einen dünnen Hering namens "Blake" mühelos triumphierte.

Dünner Hering? Ach ja, Jordin Sparks ist dick, richtig schön moppelig. Das konnte sie bei einer Körpergröße von fast 1.80 Meter in den Zwischenrunden zwar ganz gut verstecken, aber mit ihrem Sieg bei American Idol löste sie eine neue und derzeit so beliebte Grundsatzdiskussion unter den kritischen Neuweltlern aus. Tatsächlich, in Zeiten, da Nicole Ritchie und Paris Hilton Kindergrößen tragen - und stolz darauf sind -, haben ausgerechnet die Nachrichtenverdreher von Fox News nichts besseres zu tun, als die hübsche Jordin, die erst vor ein paar Monaten ihren Führerschein gemacht hat, als "schlechtes Vorbild für die amerikanische Jugend" hinzustellen.

Sparks als gutes Beispiel für die Gesundheitskrise

"Obesity", also Übergewicht, wälzt sich von der Grundschule in Kalifornien bis hoch zur High School nach New York. Hamburger und Coca Cola (stolzer Sponsor von American Idol) schwämmen die Teenie-Stars von morgen auf. Und lassen "Plus Size Models" auf einmal wie Pilze aus dem saftigen Waldboden sprießen.

Dagegen stemmt sich nun der "Cavuto Report" auf Fox. Ohne Diät bist du nur ein halber Mensch, so lautet die Devise in Tinseltown und das propagiert auch Mr. Cavuto in seinem Report. Wehrte er sich einst noch gegen den grassierenden Schönheitswahn in Hollywood, hat er sich nun um 180 Grad gewendet. Nun sind dicke Frauen plötzlich doof. Und die dubiose Organisation "National Action Against Obesity", die in Form von MeMe Roth im Studio praktisch auf der Buffet-Platte serviert wird, wütet fleißig gegen Frauen wie Jordin Sparks. Sie sei ein gutes Beispiel für die "Gesundheitskrise" im Lande, sagt Mrs. MeMe da. Und Cavuto fügt hinzu, dass Amerika im Fett versinke. Arme Jordin. Dabei ist der glückliche Teenager aus Arizona, deren Vater einst als Profi Footbälle fing bei den New York Giants, bis dato eigentlich ganz glücklich gewesen mit ihrem Gewicht. "Ich bin so wie ich bin, und das ist auch gut so", sagte sie vor laufenden Kameras, als sie von Moderator Ryan Seacrest auf ihr Gewicht angesprochen wurde.

Andere Probleme als ihre Stimme

Wie also soll der neue Superstar in Amerika mit der neuen Realität umgehen? Was wird sich im Leben der talentierten jungen Sängerin verändern? "Nun, zum einen muss sie erst einmal 20 Pfund abnehmen, damit sie besser vermarktbar ist", sagt ein Marketing-Manager einer Sportmodel-Firma, der dann doch lieber anonym bleiben will.

20 Pfund ist eine Menge, auch für einen Superstar. "Ich achte auf eine sehr balancierte Diät", kontert Jordin, die nur eine Woche nach dem größten Triumph ihrer Karriere ein schon viel größeres Problem hat als ihre Stimme in Form zu halten. Jetzt muss sie sich ganz schnell in eine "Paket" verwandeln, wenn es irgendwie geht, ein "kleines Paket", damit Werber wie Coca Cola, McDonalds oder andere Fetttreiber ihr auch weiterhin treu zur Seite stehen. Denn nichts ist unangenehmer für einen Sponsor, als das echte Endprodukt ihres Engagements im gleißenden Scheinwerferlicht anschauen zu müssen.

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