Das Internet vergisst nicht – das ist längst eine Binsenweisheit. Auch Superstars wie Billie Eilish leiden mitunter darunter. Alles, was sie jemals gesagt oder getan haben, ist auch Jahre später noch online aufzufinden. In einem Interview mit der "Vogue" hat die Musikerin verraten, dass sie damit manchmal Probleme hat – vor allem, wenn es um ihr Teenager-Ich von vor einigen Jahren geht.
Schließlich steht Eilish, mittlerweile 19 Jahre alt und ein Weltstar, schon länger im Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit. Das Netz hat sicherlich einen großen Anteil daran, dass sie schon früh mit ihrer Musik bekannt wurde. Immer wieder aber wünscht sich Billie Eilish auch, im Internet nicht so dauerpräsent zu sein. "Ich habe damals so viele Dinge gesagt, mit denen ich jetzt überhaupt nicht einverstanden bin, oder wovon ich das Gegenteil denke", sagte sie der "Vogue". "Das Seltsamste ist, dass nichts verschwindet, wenn es einmal im Internet ist. Jedes Interview, das ich mit 15 gegeben habe, ist immer noch da draußen, und ich denke andauernd darüber nach."
Wie Soulmusik die USA veränderte

In seinen Hochzeiten produzierte Motown Hits wie am Fließband - die Arbeitsweise ähnelte derjenigen der großen Autofabriken in Detroit. Feste Komponisten-Teams wie das Trio Holland-Dozier-Holland entwickelten die Songs. Das Studio war bis zu 22 Stunden am Tag geöffnet, und die Hausband The Funk Brothers spielte für alle Künstler des Labels. Der erste Nummer-Eins-Hit hatte Motown 1961 mit "Please Mr. Postman" von den Marvelettes. Ein Song, den auch die Beatles später covern sollten.
Die erfolgreichste Gruppe waren die Supremes um Lead-Sängerin Diana Ross (Mitte), die in den 60er Jahren zwölf Nummer-Eins-Hits hatten, darunter "Baby Love", "Stop! In the Name of Love", "I Hear a Symphony", "You Can't Hurry Love" und "You Keep Me Hangin' On".
Eine Antwort ist Billie Eilish mittlerweile unangenehm
Besonders unangenehm ist ihr ein Interview, das sie als Teenager gegeben hat. Darin wurde sie gefragt, was sie denn mache, wenn sie gerade keine Musik mache. Ihre Antwort: "Sogar wenn ich keine Musik mache, mache ich Musik." Dabei sei das nicht einmal wahr gewesen – sie habe den Satz nur einmal in einem Interview des Rappers Lil Wayne gehört und ihn einfach nachgeplappert, weil er sich für sie cool angehört habe.
"Wenn du ein verdammter Teenager bist, kennst du dich selbst nicht wirklich, also versuchst du, dich selbst zu finden. Das war das Schwierigste für mich: Ich wusste eigentlich nicht, wie ich mich wirklich fühle. Also habe ich mir einfach diese Fassade ausgedacht, an der ich festhielt", erzählt Eilish im Interview mit der Modezeitschrift. Bei diesem Selbstfindungsprozess konnte ihr dank des Internets die ganze Welt zusehen. Schon mit 14 Jahren veröffentlichte sie erste Songs, schnell wurde sie vor allem unter jüngeren Hörer:innen zum Star. Als sie 17 Jahre alt war, erreichte ihr Debütalbum "When We All Fall Asleep, Where Do We Go?" Platz eins in den US-Charts.

Eilish musste sich für Rassismus entschuldigen
Ihre Internet-Vergangenheit holte Billie Eilish erst kürzlich ein: Im Netz tauchte ein altes Video von ihr auf, in dem sie rassistische Begriffe benutzt. Viele Fans waren entsetzt, Eilish entschuldigte sich. Ein Beispiel dafür, wie Dinge, die sie heute ganz anders machen würde, wieder auftauchen und ihr Leben in der Gegenwart beeinflussen.
"Das Internet bringt Dinge aus der Vergangenheit eines jeden zurück und ich denke: 'Versteht ihr nicht, dass jeder unglaublich verlegen ist und sich für seine Vergangenheit schämt?'", sagte Eilish der "Vogue". Mit dem Schicksal muss sie als Superstar im Internet-Zeitalter wohl leben.
Quelle: "Vogue"