Die französische Schauspielerin und radikale Tierschützerin Brigitte Bardot ist erstmals seit vielen Jahren im Fernsehen aufgetreten. In der am Montag in France 3 ausgestrahlten Sendung "Man kann nicht jedem gefallen" sprach die 68-Jährige über ihre Filmkarriere und ihr Engagement für den Tierschutz. Zum Streitgespräch entwickelte sich die Diskussion um ihr neu erschienenes Buch "Un cri dans le silence" (Ein Schrei in der Stille), in dem sie gegen illegale Einwanderer, Homosexuelle und Politiker zu Felde zieht.
"Die Welt des Films ist grausam"
Von den 48 Filmen ihrer Karriere seien sieben gut gewesen, sagte "B.B." zu Beginn des Gesprächs. "Ich wollte nie Filmschauspielerin werden. Tänzerin war mein Traumberuf", sagte die Bardot, die sich in hautengen schwarzen Hosen und mit hochgestecktem blonden Haar den Fragen der Moderatoren stellte. "Die Welt des Films ist grausam. Man wird genommen und wieder weggeworfen."
Sie habe vor 30 Jahren mit der Schauspielerei Schluss gemacht, «um mich um Tiere zu kümmern», sagte der Sex-Star der 60er Jahre. Ihre Popularität als Sex-Symbol habe sie genutzt, um den Schutz der Tiere voran zu bringen. An das Älterwerden habe sie sich gewöhnt. "Den Tieren ist es gleichgültig ob ich Falten oder weiße Haare habe."
"BB" poltert los
Angesprochen auf ihr neues Buch, in dem sie die "Islamisierung" Frankreichs beklagt und Schwule, Obdachlose und andere Gruppen beschimpft, machte die 68-Jährige dann dem Titel der Sendung alle Ehre. Lehrer mit ihren "fettigen Haaren, dreckigen Hemden und ekligen Jeans" seien die "Obdachlosen des Unterrichts", zitierte ein Moderator aus ihrem Buch. "Ja und, stimmt das etwa nicht?", polterte "BB".
Illegale Einwanderer machten Kirchen zu "Sauställen", schreibt Bardot an anderer Stelle in ihrem Buch "Ein Schrei in der Stille". "Wenn ich so etwas sage, dann, weil ich es zutiefst empfinde", sagte sie in der Sendung. In ihrem am Mittwoch erschienenen neuen Buch wettert die Schauspielerin in erster Linie gegen die islamischen Einwanderer in Frankreich und deren religiöse Praktiken.
Zum wiederholten Mal verurteilt sie das rituelle Schafeschlachten zum moslemischen Opferfest. "Seit 20 Jahren unterwerfen wir uns einer gefährlichen und unkontrollierten Infiltration aus dem Untergrund", schreibt Bardot, die bereits dreimal wegen Anstachelung zum Rassismus verurteilt wurde.
Kritik auch an jungen Schwulen
Anders als ihre eigenen homosexuellen Freunde würden sich vor allem jüngere Schwule unmöglich benehmen, klagt die Ex-Diva weiter. Sie "wackeln mit ihrem Hintern, spreizen ihren kleinen Finger ab und klagen mit ihren piepsigen Kastraten-Stimmen darüber, was die grässlichen Heteros ihnen antun", heißt es im Originalton Bardot.
Nicht einmal die Prostituierten seien in Frankreich mehr das, was sie einmal waren - nämlich Französinnen: "Unsere lieben, netten Straßenarbeiterinnen wurden durch Mädchen aus dem Osten, Nigerianerinnen, Reisende, Transsexuelle, Drag-Queens, Kranke mit Aids und anderen sympathischen Geschenken ersetzt", heißt es in der Streitschrift.
Moderne Kunst sei nur noch "Scheiße - wörtlich ebenso wie im übertragenen Sinne": Aus getrocknetem Kot würden Skulpturen gebaut und so etwas werde dann auch noch gefeiert. Auch Politiker bekommen ihr Fett weg - Frankreichs Präsident Jacques Chirac lobt Bardot jedoch "als Mensch und als Freund". Die einzigen konsequenten Politiker seien der rechtsextreme Front-National-Chef Jean-Marie Le Pen und die Trotzkistin Arlette Laguiller. Alle anderen seien "Wetterfahnen, die sich je nach Lust und Laune nach links oder rechts drehen".
Klage gegen Bardot angekündigt
Die Antirassismus-Gruppe "Bewegung gegen Rassismus und für Freundschaft zwischen den Völkern" (MRAP) kündigte an, Klage gegen Bardot einzureichen. "Dieses Buch ist inakzeptabel. Es ist ein richtiger Aufruf zu Rassismus, Diskriminierung und Gewalt", sagte der Vorsitzende Mouloud Aounit am Montag im Rundfunksender RMC Info.