Mit Victoria und Daniel haben wir vor Glück geweint. Herzergreifend war die Zeremonie der schwedischen Kronprinzessin. Ein Triumph der Liebe. Ein Moment der großen Gefühle. Mit William und Kate haben wir uns gefreut. Der Märchenprinz hat seine Jugendliebe bekommen. Ein bisschen steif war sie, die Hochzeit der Windsors. Aber geradezu rührend hat sich Prinz Charming um seine Braut gekümmert. Und die Welt war sich einig: ein schönes Paar. Und mit Charlene und Albert? Mit den beiden haben wir gelitten. Uns um die traurige Braut gesorgt. Und um ihr Glück gebangt.
Dabei hatte die Trauung in Monaco alle Zutaten für eine Märchenhochzeit: Erstens: eine traumhafte Kulisse im Fürstenpalast von Monaco. Herausgeputzt hatte sich der Mini-Staat. Königliche Hoheiten aus aller Welt und viel Prominenz sorgten für den nötigen Glanz. Zweitens: eine wunderhübsche Braut. Charlene sah in ihrem weißen Armani-Kleid umwerfend aus. Anmutig. Edel wie ein südafrikanischer Diamant. Wenn eine in die Fußstapfen von Gracia Patricia treten kann, dann sie. Und drittens: eine echte Liebesgeschichte. Die vom Prinzen, der sich in eine Bürgerliche verliebt. Sie ist von seinem Charme begeistert, er von ihrer Natürlichkeit. Beide verbindet die Liebe zum Sport.
Zweifel an der großen Liebe
Und trotzdem zweifeln wir am Liebesglück der beiden. Wir zweifeln, wenn die Braut während ihrer Hochzeit den Kopf traurig nach unten neigt. Wir zweifeln, wenn sie mit starrem Blick die Zeremonie verfolgt. Und wir zweifeln, wenn sie ängstlich, geradezu eingeschüchtert wirkt, während sie ihrem Mann ewige Liebe und Treue schwört. Die Momente, in denen Charlene am Samstag lachte, sie waren selten. Nur gelegentlich flammte ihr Temperament auf. Ihr fröhliches Lächeln kam nur selten zum Vorschein. Die Aufregung sei Schuld gewesen, behaupten manche Kommentatoren. Doch die traurigen Blicke der Fürstin, wir können sie nicht vergessen.
Vielleicht mag es einfach nur daran liegen, dass wir uns einen Traumprinzen immer anders vorgestellt haben. Die Heirat von Charlene und Albert ist eben nicht die Heirat eines bildhübschen Märchenprinzen - dafür kommt der 53-jährige Albert geschätzte dreißig Jahre zu spät, sondern die eines kahlköpfigen alten Mannes. Da mag er noch so viel mit seinen Augen zwinkern, irgendwie wirkt Albert steif, tollpatschig und ein bisschen bieder. Ausgerechnet der soll über 200 Frauen verführt haben? Soll ein echter Hallodri gewesen sein? Kaum zu glauben. Und da fallen uns die Gerüchte der vergangenen Woche wieder ein.
Charlene ist es nicht gelungen, die Gerüchte wegzulächeln
Hat die Fürstin etwa nur aus Staatsräson Ja gesagt? Stimmt es, dass sie im letzten Moment in ihre Heimat fliehen wollte? Weg von der Hochzeit. Weg vom goldenen Käfig Monaco. Und weg von Albert. Der Palast dementierte sofort. "Diese Gerüchte haben nur das Ziel, den Ruf des Fürstenhauses zu beschmutzen und dem glücklichen Ereignis schweren Schaden zuzufügen", hieß es. Doch gerade jetzt, wenn Charlene traurig zu Boden guckt, fallen uns die Gerüchte wieder ein. Was wahr daran ist, wissen wohl nur die beiden.
Trotzdem liegen die bösen Gerüchte wie ein Makel auf dieser Fürstenhochzeit. Charlene ist es nicht gelungen, sie wegzulächeln. Die Fürstin glänzte, ohne zu strahlen. Doch genau das ist es, wovon dieses Fürstentum lebt - das Strahlen. Charlotte Casiraghi, die Tochter von Prinzessin Caroline, und Pauline Ducruet, die Tochter von Prinzessin Stephanie, haben gestrahlt. Sie waren die heimlichen Stars der Trauung. Die neuen Pippas. Hoffen wir, dass auch Charlene ihr Strahlen wiederfindet. Und vor allem ihr Glück.