Der Prozess gegen Gina-Lisa Lohfink bewegt die Republik seit Wochen. Die 29-Jährige stehr vor Gericht, weil sie einen Strafbefehl über 24.000 Euro wegen Falschbezichtigung nicht akzeptiert. Lohfink hatte zwei Männer beschuldigt, sie vergewaltigt zu haben. Dass Gina-Lisa dafür bestraft werden soll, entsetzt nicht nur die Mutter: "Ich bin stolz auf meine Tochter, dass sie diesen Strafbefehl nicht akzeptiert hat", sagt Petra Meyer der "Bunten".
Die Altenpflegerin aus dem hessischen Seligenstadt hat mit dem People-Magazin ausführlich über ihre Tochter gesprochen - und zeigt dabei viel Verständnis für ihren Lebensweg. "Gina-Lisa ist ganz bestimmt keine Heilige", so Meyer. "Sie hat schon so manche Dummheit gemacht, mit der ich nicht einverstanden war. Aber sie erfindet garantiert nicht diese schlimmen Geschehnisse oder lässt sich freiwillig öffentlich schikanieren, alles nur, um noch berühmter zu werden."
Sie kann Gina-Lisa Lohfink nicht ins Gericht begleiten
Petra Meyer kennt das Video, dass die mutmaßliche Vergewaltigung ihrer Tochter zeigt. Für die Mutter war der Film fast nicht auszuhalten: "Ich habe geweint, als ich mein Kind da liegen sah", sagt die 56-Jährige. "Als Mutter erträgt man einen solchen Anblick nicht." Aus diesem Grund könne sie Gina-Lisa auch nicht ins Gericht begleiten. Jeder Prozesstag sei für sie schwer, sagt Meyer: "Ich kann nicht arbeiten, weine ständig, und bin ein totales Nervenbündel."
In dem Gespräch mit "Bunte" enthüllt Petra Meyer noch ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit ihrer Tochter. Am 11. November 1997 wurde Gina-Lisas beste Freundin Sarah ermordet. Sarahs Mutter habe damals in zweiter Ehe einen Rechtsanwalt geheiratet. Doch als sie sich von ihm trennte, tötete er aus Rache das Mädchen und zündete das Haus an. "Gina war damals lange beim Psychologen in der Trauertherapie. Wir besuchten jahrelang Sarahs Grab." Irgendwann habe Gina-Lisa aufgehört, über ihre Freundin zu reden. Doch vergessen hat sie sie nicht: "Sie hat die Erinnerungen an sie eingekapselt", sagt ihre Mutter.