Der "Tatort"-Schauspieler Jan Josef Liefers wird keine Schicht auf der Intensivstation der Essener Universitätsklinikum absolvieren. Vom Klinikchef Professor Jochen A. Werner erhielt er dafür eine deutliche Abfuhr. "Für uns definitiv kein Thema", sagte Werner im Podcast "19 - die DUB Chefvisite". Zuvor hatte Liefers in einem "Zeit"-Interview bekannt gegeben, er habe sich "schon angemeldet".
Die Essener Medizinerin und Bloggerin Carola Holzner hatte via Social Media alle Teilnehmer der Künstleraktion #allesdichtmachen aufgefordert, einen Tag auf einer Intensivstation oder im Rettungsdienst zu verbringen. "Ihr habt eine Grenze überschritten. Und zwar eine Schmerzgrenze all jener, die seit über einem Jahr alles tun", sagte Holzner in einem auf Instagram veröffentlichten Video. Sie schuf dazu den Hashtag #allemalneschichtmachen. Der Beitrag wurde bisher über 500.000 Mal aufgerufen.
Für den Essener Klinikchef Professor Jochen A. Werner sei die Bereitschaft von Liefers zwar eine "löbliche Geste", es gehöre sich aber nicht, die Kranken in diese Diskussion hineinzuziehen, sagte er im Podcast.
Jan Josef Liefers darf keine Schicht im Krankenhaus machen
Dafür habe sicherlich auch der Darsteller Verständnis. Wer bis heute nicht begriffen habe, was in Krankenhäusern geleistet werde, der begreife es auch in einer Schicht nicht, bemerkte Werner. Eine solche Inszenierung sei für ihn "undenkbar". Man müsse aufpassen, dass nicht Medieninteressen mit Patienteninteressen in Konflikt gerieten.

Unter dem Motto #allesdichtmachen hatten 53 Film- und Fernsehschauspieler, darunter Jan Josef Liefers, Heike Makatsch und Volker Bruch, in kurzen Videos die Corona-Politik der Bundesregierung kommentiert. Nach heftiger Kritik und teils Zustimmung aus dem rechten Lager distanzierten sich einige Teilnehmer später von ihren Beiträgen.