Gottfried Graf von Bismarck-Schönhausen sei seit vielen Jahren wegen Epilepsie in Behandlung gewesen, teilte der Sprecher der Fürstlich von Bismarckschen Verwaltung in Friedrichsruh (Schleswig-Holstein), Andreas Henschel, am Dienstag mit. Die Familie des Verstorbenen sei tief betroffen. Die Beisetzung werde im engsten Familienkreis stattfinden. Weitere Angaben - etwa zur Todesursache - wollte der Sprecher nicht machen. Gottfried Graf von Bismarck-Schönhausen arbeitete zuletzt als Finanzmanager in London. Am Mittwoch soll seine Leiche obduziert werden.
Der Graf war zu seinen Lebzeiten mehrfach in den Schlagzeilen, unter anderem wegen ausschweifender Partys in der Londoner Szene. Nach einer Feier in seiner dortigen Wohnung im vergangenen Jahr hatte sich Scotland Yard eingeschaltet, weil ein Gast von der Dachterrasse seines Penthouses fünf Stockwerke tief in den Tod gestürzt war. Der Graf hatte mit diesem Todesfall den Ermittlungen zufolge nichts zu tun.
Schon 1986 kam es zu einem tödlichen Unfall im Umfeld des Grafen. Damals wurde in seiner Studentenwohnung die Leiche von Olivia Channon, 22, gefunden. Sie war, wie die Ermittlungen ergaben, heroinsüchtig und auf einer wilden Party an Erbrochenem erstickt. Channon war die Tochter des damaligen Industrieministers und Millionärs Paul Channon. Zwei Freunde Bismarcks waren später wegen Drogenbesitzes zu Haftstrafen verurteilt worden.