Die Eilmeldung schlug am Abend ein wie eine Bombe: George Clooney hat geheiratet. Logischer Reflex auf die Meldung: Quatsch, hat er nicht. Der ist nicht der Typ für die Ehe. Offensichtlich ist er aber genau das doch und somit müssen gleich mehrere Generationen von Frauen Abschied nehmen von dem Bild eines Traum-Manns, der gefühlt irgendwann an der Supermarktkasse vor uns steht und sich unsterblich in uns verliebt.
Das ist natürlich Blödsinn - Clooney ist eine unumstößliche Hollywood-Größe. Ein Promi durch und durch. Und dennoch waren die verschiedenen Beziehungen, die der George so geführt hat, immer ein wenig zu seicht, zu austauschbar. Nie so wirklich ernsthaft, so dass das Gefühl blieb, man könnte die Nächste sein. Clooney umwehte eine Illusion, die mit dem Ja-Wort endgültig verpufft ist.
Kinderarzt und Vampir-Killer
Die ersten Frauen enterte er mit seiner Rolle in "Emergency Room" als Kinderarzt, als Schwiegermamas Darling. Er operierte sich in die Herzen der Frauen. Mit jeder weiteren Rolle - als Vampir-Killer in "From Dusk Till Dawn" oder als smarter Ganove in "Ocean’s Eleven"- spielte er sich eine größere weibliche Fan-Gemeinde zusammen. Dazu sein humanitäres Engagement, sein Einsatz für den Klimaschutz und gegen Kriege. George Clooney sieht nicht nur einfach gut aus, er vereint weibliche Sehnsüchte in sich. Weil er mehr ist als ein gockeliger Beau. Er hat sein Image als cooler Typ, als Kumpel, als der hübsche Typ aus der Nachbarwohnung, als der attraktive Kollege, gepflegt. Ein "Der ist nicht mein Typ" gibt es bei ihm nicht, irgendwie mögen, verehren, himmeln ihn alle Frauen (und auch Männer) an - zumindest ein bisschen, wenn auch ganz heimlich.
Zeit zum Abschied-Nehmen
Jetzt ist er weg vom Markt. Seine Frau Amal Alamuddin ist nicht nur schön, sondern auch clever - und hat es offensichtlich nicht nötig, angeschoben von seiner Popularität im Kielwasser ihres Mannes Karriere zu machen. Eine, der man diesen Typen gönnt. Böse Zungen beschwören zwar schon seit Jahren Clooneys homosexuelle Neigungen herauf, dichten ihm öffentlichkeitswirksame Arrangements mit den Damen an. Aber vielleicht hat er nur ein wenig gebraucht, bis er die richtige Frau gefunden hat?
Der Schwarm an Frauen, die wie Teenager - völlig illusorisch und dennoch getragen von einem Hauch Realität - gehofft haben, sie könnten die kommende Frau an seiner Seite sein, muss jetzt Abschied nehmen. Aber vielleicht steht er ja doch mal an der Kasse vor uns oder sitzt im Café am Nebentisch...
Naja, wir können ja noch Freunde werden.