Rückzahlung von 36,5 Millionen Euro Ex-Becker-Geschäftspartner Cleven geht in Berufung

Boris Becker: Das aufregende Leben eines deutschen Tennisstars
Mit 17 Jahren gewinnt Boris Becker 1986 Wimbledon. Er wird als jüngster Sieger aller Zeiten berühmt – nicht nur in Deutschland. Seine aktive Tenniskarriere beendet er 1999. Doch auch danach sorgt er für viel Gesprächsstoff.

Samenraub


Aus einem Ausflug in die „Besenkammer“ entsteht im März 2000 Tochter Anna Ernakova. Becker bestreitet zunächst vehement, Sex mit dem russischen Model Angela Ernakova gehabt zu haben. Erst nach einem DNA-Test bekennt er sich zur Vaterschaft.

Beziehungswirren


Nach der Scheidung von Ehefrau Barbara geht Becker einige schlagzeilenträchtige Beziehungen ein. Rapperin Sabrina Setlur, Ex-Playmate Heydi Nunez-Gomez, die US-Perserin Patrice Farameh und die Tänzerin Caroline Rocher sind an seiner Seite. Kurios dabei: Jede Verflossene sieht der Vorgängerin zum Verwechseln ähnlich. 2007 kommt schließlich Lilly Kerssenberg. Nach kurzer Pause heiratet Becker das niederländische Model 2009 in St. Moritz.

Geschäfte


Becker ist am wenig erfolgreichen Internetportal Sportgate beteiligt, das 2001 Insolvenz anmeldet. Sechs Jahre später wird er zur Zahlung von 108.000 Euro Schadenersatz verurteilt. Das anschließende Ermittlungsverfahren wegen Verdacht auf versuchten Prozessbetrug wird 2009 nach Zahlung einer Geldauflage von 40.000 Euro eingestellt.

Becker soll in seinen Steuererklärungen bewusst falsche Angaben gemacht haben, um rund 1,7 Millionen Euro zu sparen. Das Landgericht München verurteilt ihn deshalb 2002 zu einer Haftstrafe von zwei Jahren auf Bewährung. Zudem muss Becker 300.000 Euro Geldstrafe zahlen und 200.000 Euro an karitative Einrichtungen überweisen.

Autobiografie


2013 veröffentlicht Becker seine zweite Biografie unter dem Titel "Das Leben ist kein Spiel“. Gegenüber dem „Spiegel" gibt der Ex-Tennisprofi an, die Veröffentlichung zu bereuen. Er habe mit "anderen Reaktionen" gerechnet.

TV-Auftritt 


2013 tritt Becker in der Pocher-Show auf RTL gegen Oliver Pocher an. Dabei machte sich der Ex-Tennisstar drei Stunden lang zum Affen.
Einst waren sie Geschäftspartner, jetzt treffen sie sich vor Gericht: Der Unternehmer Hans-Dieter Cleven fordert 36,5 Millionen Euro von Boris Becker. In erster Instanz siegte Becker vor Gericht - nun geht Cleven in Berufung.

Der Rechtsstreit zwischen Boris Becker und seinem früheren Geschäftspartner Hans-Dieter Cleven ist noch nicht beendet. Der Schweizer Unternehmer fordert von Becker eine Rückzahlung von rund 36,5 Millionen Euro. Ein Gericht in Zug wies die Klage Clevens zunächst zurück, weil der 74-Jährige die Darlehensverträge nicht ordnungsgemäß gekündigt habe. Seit dem Jahr 2001 hatte Cleven Becker immer wieder Kredite gewährt.

Gegen das Urteil des Kantongerichts hat Cleven nun Berufung eingelegt. "Nach eingehender Analyse des kantonsgerichtlichen Urteils und Konsultation der entsprechenden Rechtsprechung und juristischen Literatur, ist Herr Dr. Cleven zur Überzeugung gelangt, dass das Kantonsgericht unzutreffend entschieden hat", teilten die Anwälte des Unternehmers mit. Die Berufungsschrift werde innerhalb der gesetzlichen Frist von 30 Tagen eingereicht. Das Obergericht des Kantons Zug müsse dann entscheiden, wie es weitergehe.

Boris Becker und Hans-Dieter Cleven
Boris Becker und Hans-Dieter Cleven im Juli 1999
© picture alliance

Boris Becker beteuert, "weder zahlungsunfähig noch pleite" zu sein

Mit der Berufung ist das Urteil des Zuger Gerichts nicht rechtskräftig. Auch die Übernahme der Gerichtskosten durch Hans-Dieter Cleven sowie eine Zahlung in Höhe von 82.000 Euro an Boris Becker, zu der Cleven zunächst verurteilt wurde, ist damit zunächst hinfällig. Gleichzeitig kündigte Cleven erneut an, dass er seine Forderung in dem Insolvenzverfahren anmelden wolle, das in Großbritannien gegen Boris Becker eröffnet wurde.

Der Ex-Tennisstar war Ende Juni von einem Konkursgericht in London wegen unbeglichener Schulden bei der britischen Privatbank Arbuthnot Latham & Co., Limited für zahlungsunfähig erklärt worden. Beckers Anwalt hatte vor Gericht erklärt, es gebe ausreichend Beweise dafür, dass der dreimalige Wimbledon-Sieger die Verbindlichkeiten bald begleichen könne. Der "Süddeutschen Zeitung" sagte Becker in einem Interview, er sei "weder zahlungsunfähig noch pleite".

Ehemaliger Geschäftspartner macht gegenüber Boris Becker Forderungen in Höhe von über 40 Millionen Schweizer Franken geltend
Ehemaliger Geschäftspartner macht gegenüber Boris Becker Forderungen in Höhe von über 40 Millionen Schweizer Franken geltend 
© Ursula Düren/DPA
Neuer Finanzwirbel um Boris Becker
jum

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