Besser könnte eine versierte Spülerin den Job nicht machen. Zuerst schäumt Madonna den Inhalt des Beckens energisch mit den Händen auf, hält dann einen Teller ohne zu zucken unters heiße Wasser. Dabei gelingt es ihr auch noch, erotisch und dank ihres Outfits unverschämt stylish auszusehen. Für Dolce & Gabbanas Werbekampagne der Frühjahr-/Sommerkollektion 2010 ließ sich die Sängerin jetzt in New York von Starfotograf Steven Klein ablichten - und dabei freiwillig in die Küche verbannen. "Wir zeigen sie in einem häuslichen, sehr familiären Umfeld und wollten damit ein komplett neues Bild von ihr kreieren. Anders als alles, was man bisher kennt", beschreibt Domenico Dolce begeistert die Idee zum Shooting.
Gefunden in...
...der Zeitschrift Gala. Titelthema in der aktuellen Ausgabe (Heft 1): Die Leiden der Victoria B.
Madonna habe das Konzept sogar selbst mit entworfen, erzählt der Designer: Im vorigen Juli, während ihrer "Sticky & Sweet"- Tour, habe man die Idee gemeinsam in Mailand entwickelt. Die Schwarzweiß-Optik erinnert bewusst an die Filme der Fünfzigerjahre. "Wir haben uns vom neorealistischen italienischen Kino und seinen starken, schönen Frauen wie Anna Magnani inspirieren lassen", sagt Stefano Gabbana ein. "Mit ihrer charismatischen Ausstrahlung und ihrer Persönlichkeit passt Madonna perfekt dazu. Sie ist clever und sagt immer, was sie denkt. Und sie geht gern an ihre Grenzen."
Kennengelernt hatten die Couturiers die Sängerin bereits 1991, als sie zur Premiere ihrer Tournee-Dokumentation "In Bed With Madonna" komplett in Dolce & Gabbana gehüllt erschien. Die Italiener, damals schon bekennende Fans, waren entzückt, verabredeten daraufhin ein erstes Treffen in einem italienischen Restaurant. "Wir kamen dort mit schlotternden Knien an", erinnert sich Gabbana. Die Aufregung legte sich schnell, man mochte sich sofort. Zwei Jahre später entwarf das Duo die Bühnenoutfits für die "Girlie Show"-Tour. Und wie war es diesmal, mit Madonna zu arbeiten? "Sie ist sehr professionell und hat ein Auge für Details", lobt Domenico Dolce. "Man könnte sie aber durchaus einen Kontrollfreak nennen", sagt er und lächelt. Ob Madonna auch im wirklichen Leben Spaghetti isst? "Klar", sagt Stefano Gabbana, "angesichts ihres Sportpensums kann sie sich das ja auch erlauben."
Mitarbeit: Marcus Luft