Die niederländische Prinzessin Margarita möchte ihre Tante, Königin Beatrix, lieber in Amsterdam als in Den Haag vor Gericht bringen. Den Haag sei als Residenz der Monarchin und Sitz der Regierung zu parteiisch, erläuterte ihr Mann, Edwin de Roy van Zuydewijn, am Samstag in einem Interview mit der Zeitung "NRC Handelsblad". Das Paar hat vor einem Monat eine Klage angekündigt, weil die königliche Familie angeblich seit Jahren dem Mann der Prinzessin feindlich gegenüberstehe und ihm finanziell geschadet habe. Die Justiz prüft derzeit die Zulässigkeit der Klage.
Weil die Königin Staatsoberhaupt der Niederlande ist und sie nach der Verfassung in dieser Position von der Regierung vertreten wird, könnte ein solches Verfahren gegen den Staat der Niederlande gerichtet sein. Margarita und ihr Mann haben bei der Justiz in Amsterdam Anzeige wegen Urkundenfälschung, Amtsmissbrauchs, Betruges und Schändung des Amtsgeheimnisses erstattet. Zudem kündigten sie eine Schadenersatzklage an.
Das Paar wirft der Königin vor, sie habe Geheimdienste zu seiner Bespitzelung angesetzt. Zudem seien vertrauliche Angaben aus der Vergangenheit von De Roy unbefugt weitergegeben und zum Schaden des Mannes verwendet worden.
Das Amsterdamer Software-Unternehmen Fincentives, bei dem De Roy früher als Direktor tätig war, hat den Mann der Prinzessin aufgefordert, im Zusammenhang mit seinen Vorwürfen den Namen des Betriebes nicht mehr zu nennen. Das Unternehmen solle nicht in den Rechtsstreit hineingezogen werden, berichtete das "Algemeen Dagblad" am Samstag.
De Roy hatte in Interviews geltend gemacht, dass er Millionen verloren habe, weil nach Interventionen aus der königlichen Familie plötzlich Geschäfte mit potenziellen Kunden geplatzt seien. Fincentives sei es aber erst dann schlechter gegangen, als das Unternehmen von De Roy in Interviews genannt worden war, zitierte das "Algemeen Dagblad" einen Firmendirektor.