Er war einer der größten Musikstars seiner Zeit. Dann musste P. Diddy wegen Missbrauchsvorwürfen vor Gericht – und wurde teilweise schuldig gesprochen. Alle wichtigen Infos.
Vor gut einem Jahr schockte dieses Video Zuschauer auf der ganzen Welt: Aufnahmen aus einem Hotel zeigten den Rapstar P. Diddy, der seine damalige Freundin Cassie Ventura schwer misshandelte. Das Video brachte Bewegung in den Fall Diddy: Immer mehr Frauen meldeten sich zu Wort und warfen dem Musiker Missbrauch vor. Im September wurde P. Diddy festgenommen. Nun ist im Prozess gegen den ehemaligen Musikmogul ein Urteil gefallen. Auch das Datum der Strafmaßverkündung steht fest. Die Anwälte des Ex-Rappers versuchten, vor dem Termin eine Haftentlassung zu erreichen.
Verfolgen Sie Reaktionen und Einschätzungen zum Urteil im Fall "Diddy" im stern-Newsblog:
Wichtige Updates
Yannik Schüller
Anwältin: US-Rapper Combs hofft auf Begnadigung durch Trump
Combs hofft offenbar auf eine Begnadigung durch US-Präsident Donald Trump. Sie hätten "Kontakt aufgenommen und Gespräche über eine Begnadigung geführt", erklärt die Anwältin des Musikers, Nicole Westmoreland, in einem Interview mit dem Sender CNN.
Trump seinerseits deutet allerdings an, dass er den 55-jährigen Combs wahrscheinlich nicht begnadigen wird. "Ich habe mich gut mit ihm verstanden und er schien ein netter Kerl zu sein", hatte Trump am Freitag in einem Interview mit Newsmax gesagt. "Aber als ich für das Amt kandidierte, war er mir sehr feindselig gesinnt", fügt Trump hinzu. Auf die Frage, ob das bedeute, dass er nicht geneigt sei, Combs zu begnadigen, antwortete Trump: "Ich würde sagen, ja."
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Rune Weichert
Sean Combs bleibt in Haft – Richter gegen Entlassung
"P.Diddy" muss bis zur Anfang Oktober geplanten Verkündung des Strafmaßes gegen ihn im Gefängnis bleiben. Der zuständige Richter in New York lehnt eine vorzeitige Entlassung des Rappers aus einem New Yorker Gefängnis ab, wie US-Medien berichteten.
Die Anwälte von Combs hatten vorige Woche einen Antrag auf Haftentlassung gestellt. Sie machten darin unter anderem geltend, dass der Rapper kein Fluchtrisiko und keine Gefahr für sein Umfeld darstelle. Sie boten ein Kautionspaket in Höhe von 50 Millionen Dollar an, damit ihr Mandant in den Hausarrest wechseln dürfe. Ein ähnliches Gesuch war zuvor bereits von dem Richter abgelehnt worden.
In einem aufsehenerregenden Prozess sprachen Geschworene ihn dann Anfang Juli teilweise schuldig. Sie befanden den 55-Jährigen aber nur im Zusammenhang mit Prostitution schuldig – den am wenigsten schwerwiegenden Anklagepunkt.
Dem Rapper droht nun eine Freiheitsstrafe von bis zu 20 Jahren. Das Strafmaß soll am 3. Oktober verkündet werden. Der Rapper sitzt im Metropolitan Detention Center im New Yorker Stadtteil Brooklyn ein.
Die Anwälte von Combs hatten vorige Woche einen Antrag auf Haftentlassung gestellt. Sie machten darin unter anderem geltend, dass der Rapper kein Fluchtrisiko und keine Gefahr für sein Umfeld darstelle. Sie boten ein Kautionspaket in Höhe von 50 Millionen Dollar an, damit ihr Mandant in den Hausarrest wechseln dürfe. Ein ähnliches Gesuch war zuvor bereits von dem Richter abgelehnt worden.
In einem aufsehenerregenden Prozess sprachen Geschworene ihn dann Anfang Juli teilweise schuldig. Sie befanden den 55-Jährigen aber nur im Zusammenhang mit Prostitution schuldig – den am wenigsten schwerwiegenden Anklagepunkt.
Dem Rapper droht nun eine Freiheitsstrafe von bis zu 20 Jahren. Das Strafmaß soll am 3. Oktober verkündet werden. Der Rapper sitzt im Metropolitan Detention Center im New Yorker Stadtteil Brooklyn ein.
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Lennard Worobic
Anwälte von Sean Combs beantragen Haftentlassung
Die Anwälte von Sean "Diddy" Combs bemühen sich um die Freilassung des Rappers aus einem New Yorker Gefängnis. Vor Gericht haben sie einen Antrag auf Haftentlassung gestellt, dass Combs noch vor der für Anfang Oktober geplanten Verkündung des Strafmaßes auf freien Fuß kommen solle. Sie machen in dem Antrag unter anderem geltend, dass Combs kein Fluchtrisiko und keine Gefahr für sein Umfeld darstelle.
Sie bieten ein Kautionspaket in Höhe von 50 Millionen Dollar an, damit ihr Mandant in den Hausarrest wechseln darf. Combs würde ihrem Antrag zufolge in seinem Haus in Miami untergebracht werden und das Anwesen nur für Besuche vor Gericht verlassen. Ähnliche Gesuche waren zuvor bereits von dem zuständigen Richter abgelehnt worden.
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Rune Weichert
P. Diddy bekommt am 3. Oktober seine Strafe
Das Strafmaß gegen den teilweise wegen Sexualverbrechen für schuldig gesprochenen US-Rapper Sean "Diddy" Combs wird laut einer Einigung der Prozessparteien am 3. Oktober verkündet. Die Staatsanwaltschaft hält Gerichtsdokumenten zufolge eine Haftstrafe zwischen zwei Jahren und drei Monaten und drei Jahren und drei Monaten für angemessen. Es gilt als unwahrscheinlich, dass der Richter das Höchstmaß von zehn Jahren Haft verhängt.
Combs' Verteidigung hat angedeutet, eine Strafe zwischen einem Jahr und neun Monaten und zwei Jahren und drei Monaten zu fordern. Der Rapper befindet sich seit September 2024 in einem berüchtigten Gefängnis in Brooklyn. Seine bisherige Haftzeit wird in dem Urteil angerechnet werden.
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Julia Mäurer
Cassie Ventura war eine der Hauptzeuginnen im Prozess gegen Sean "Diddy" Combs. Die Sängerin war von 2007 bis 2018 mit dem Rapper liiert und schilderte vor Gericht, wie Combs sie während dieser Zeit immer wieder misshandelt und zu Sex-Partys mit männlichen Escorts gezwungen habe. Nach der Urteilsverkündung wurde über Venturas Anwalt ein Brief an den zuständigen Richter Arun Subramanian übergeben. In dem Schreiben bittet Ventura darum, Combs bis zur Verkündung des Strafmaßes in Haft zu lassen. Die Sängerin sei davon überzeugt, dass "Herr Combs eine Gefahr für die Zeugen ist, die in diesem Verfahren ausgesagt haben – einschließlich ihrer selbst – sowie für die Allgemeinheit".
Diddys Anwälte hatten gefordert, den 55-Jährigen gegen Zahlung einer Kaution in Höhe von einer Million Dollar zu entlassen, doch Richter Arun Subramanian lehnte ab. Combs bleibt im Metropolitan Detention Center in Brooklyn, wo er seit seiner Verhaftung im September 2024 einsitzt.
Diddys Anwälte hatten gefordert, den 55-Jährigen gegen Zahlung einer Kaution in Höhe von einer Million Dollar zu entlassen, doch Richter Arun Subramanian lehnte ab. Combs bleibt im Metropolitan Detention Center in Brooklyn, wo er seit seiner Verhaftung im September 2024 einsitzt.
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Max Seidenfaden
Diddy bleibt bis Strafmaßverkündung im Gefängnis
Combs muss bis zur Verkündung des Strafmaßes im Gefängnis bleiben. Richter Arun Subramanian lehnte es ab, den in zwei von fünf Anklagepunkten schuldig gesprochenen Musiker auf Kaution freizulassen.
Das Strafmaß könnte im Oktober verkündet werden. Dem Rapper und Musikproduzenten droht eine Freiheitsstrafe von bis zu 20 Jahren. Ex-Bundesstaatsanwalt Mitchell Epner erwartet allerdings eine deutlich kürzere Haftstrafe. "Nach den geltenden US-Richtlinien für einen Schuldspruch wegen 'Transport über Staatsgrenzen zum Zweck der Prostitution'" dürften es "eher 15 bis 21 Monate" sein, sagte er gestern nach der Urteilsverkündung der "New York Post".
Das Strafmaß könnte im Oktober verkündet werden. Dem Rapper und Musikproduzenten droht eine Freiheitsstrafe von bis zu 20 Jahren. Ex-Bundesstaatsanwalt Mitchell Epner erwartet allerdings eine deutlich kürzere Haftstrafe. "Nach den geltenden US-Richtlinien für einen Schuldspruch wegen 'Transport über Staatsgrenzen zum Zweck der Prostitution'" dürften es "eher 15 bis 21 Monate" sein, sagte er gestern nach der Urteilsverkündung der "New York Post".
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Tim Schulze
Unter Frauenverbänden und Organisationen, die gegen sexuelle Gewalt kämpfen, ist die Enttäuschung über das milde Urteil groß. Sie heben aber positiv den Mut der Frauen hervor, die vor Gericht aussagten, wie die "New York Times" schreibt.
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Carsten Heidböhmer
Das Jury-Urteil wird von vielen Beobachtern als großer Erfolg Diddys gewertet. "Dieser Prozess war ein großes Glücksspiel, und Combs hat diese Wette gewonnen", sagt die New Yorker Jura-Professorin Anna Cominsky der "New York Post". Seine Anwälte hätten von Beginn an einige Vorwürfe zugegeben, etwa dass er seine Freundinnen geschlagen habe, andere aber umso effektiver bekämpft. Am Ende wurde daraus ein Prozess um häusliche Gewalt, nicht um Menschenhandel. "Das hat sich ausgezahlt."
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Thomas Krause
Noch droht Combs aber weiterer juristischer Ärger: Vergangene Woche reichten drei weitere mutmaßliche Opfer Klage gegen den Rapper ein. Eine Frau gibt an, Combs' Sohn Justin habe sie aus Louisiana nach Los Angeles gelockt. Dort sei sie 2017 gefangen gehalten, unter Drogen gesetzt und dann von drei maskierten Männern vergewaltigt worden, darunter angeblich Combs.
Außerdem werfen zwei Männer dem Rapper und seinen Mitarbeitern vor, sie bei Partys unter Drogen gesetzt und sexuell angegriffen zu haben. Die Taten sollen sich demnach 2021 und 2023 ereignet haben.
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Julia Mäurer
P. Diddy könnte am Ende tatsächlich recht glimpflich davonkommen. Laut einem US-Experten droht ihm nur eine monatelange Haftstrafe. Der ehemalige Bundesstaatsanwalt Mitchell Epner sagt der "New York Post", dass der Rapper nach den Bundesrichtlinien zum Strafmaß wahrscheinlich eine viel geringere Strafe erhalten werde als die möglichen 20 Jahre Haft.
"Der Ausgangspunkt nach den geltenden US-Richtlinien für einen Schuldspruch wegen 'Transport über Staatsgrenzen zum Zweck der Prostitution' wird ein Strafrahmen von 15 bis 21 Monaten sein“, meint Epner. Seit seiner Verhaftung am 16. September 2024 hat Sean Combs fast zehn Monate im Gefängnis verbüßt. Er könnte also je nach Urteil bereits nach kurzer Zeit wieder freigelassen werden.
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Ulrike von Bülow
Die Kinder von P. Diddy verlassen nach dem Urteil das Gerichtsgebäude, hier sein Sohn King Combs mit Freundin
P. Diddys Sohn King Combs nach dem Urteil . AFP
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Julia Mäurer
Sean Combs hatte alle Vorwürfe in dem Prozess zurückgewiesen. Sein Verteidiger Marc Agnifilo hatte den Klägerinnen in seinem Schlussplädoyer vorgeworfen, es gehe ihnen nicht um Gerechtigkeit, sondern um Geld. Hauptzeugin in dem Verfahren war Combs' Ex-Freundin Cassie Ventura. Die Sängerin hatte den Musiker und Produzenten bereits 2023 wegen jahrelanger Misshandlungen und Vergewaltigung verklagt. Beide einigten sich kurz darauf auf einen außergerichtlichen Vergleich, Ventura bekam 20 Millionen Dollar (17 Millionen Euro) zugesprochen.
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Ulrike von Bülow
Vor dem Gerichtsgebäude begrüßen Fans von P. Diddy das Urteil. Dieser Herr hält Flaschen mit Babyöl in die Höhe, wie sie bei Razzien in den Häusern des Rappers tausendfach gefunden wurden.
Ein Fan von P. Diddy vor dem Gericht. Getty Images
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Julia Mäurer
Das Urteil löst emotionale Reaktionen in Hollywood und der Showbiz-Welt aus. P. Diddys ehemaliger Schützling Aubrey O'Day gehört zu den Ersten, die sich äußern. Ein auf Instagram gepostetes Video zeigt die Sängerin, wie sie die Nachricht im Sender CNN verfolgt und erschüttert ist. "Das macht mich körperlich krank", kommentiert sie.
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Ulrike von Bülow
Janice Combs, die Mutter von P. Diddy, hat gerade das Gerichtsgebäude verlassen. Ihr Daumen zeigte nach oben, der Geste nach scheint sie mit dem Urteil zufrieden zu sein.
Janice Combs vor dem Gerichtsgebäude. Getty Images
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mit DPA und AFP