Das hat ja nicht lange gedauert. Paris Hilton ist in nur 24 Stunden hinter schwedischen Gardinen von der Party-Diva mit Blackberry-Exzem zum echten Musterknacki mutiert. Selbst die Gefängnisleitung musste eingestehen, dass sich Miss Hilton wie ein wahres "Model Citizen" verhält.
23 Stunden am Tag muss Hilton in der Zelle verbringen. Das tut sie anstandslos, liest angeblich die Bibel und blättert in Magazinen. Sie trägt den orangefarbenen Häftlingsoverall - die modisch kurzärmelige Version -, darunter die vom Gefängnis ausgegebene Baumwollunterwäsche. Artig hat sie angegeben, dass sie Haarverlängerungen in die blonde Mähne gewoben hat. Eigentlich verboten, aber Paris darf ihre "extensions" behalten, weil sie so eng ins Haar gespinnt sind, dass sie keine "Gefahr" bergen. Den Justizangestellten gegenüber verhalte sie sich ersten Augenzeugenberichten nach "sehr höflich und zuvorkommend". Keine Spur mehr von hollywoodianischer Arroganz und Überheblichkeit. Scheint, als wisse auch eine wie Paris Hilton, dass im Gefängnis andere Regeln gelten.
Tägliche Anwaltsbesuche als Abwechslung
Ganz auf ihren Promi-Bonus verzichten muss Miss Hilton aber auch im Lynwood Detention Center mit seinen insgesamt 2200 Insassinnen (Lynwood ist ein reiner Frauenknast) nicht. Ihre Zwei-Mann-Zelle muss sie entgegen der Ankündigungen derzeit doch mit keiner anderen Insassin teilen. Außerdem darf die millionenschwere Hotelerbin ihre Mahlzeiten auf dem Plastiktablett in der kleinen Zelle zu sich nehmen. Die anderen Gefangenen müssen mit der Gemeinschaftskantine Vorlieb nehmen. So genoss Hilton ihr erstes Mahl im Gefängnis: Frühstück mit Cornflakes, Saft und Frucht. Paris hat alles artig aufgegessen. Ihr erstes Mittagessen - pünktlich um 12.30 Uhr - hat sie allerdings verpasst. Der Grund: ein Termin mit ihrem Anwalt Richard Hutton. Der darf seine Mandantin in den nächsten 23 Tagen einmal am Tag besuchen. Seelentröster im Nadelstreifen.
Eine Stunde am Tag darf die 26-Jährige dann ins Fernsehzimmer. Hier werden neben religiösen Sendungen auch die täglichen Entertainmentshows ausgestrahlt. Und die beschäftigen sich dieser Tage fast selbstredend mit Paris Hilton und ihrem Gefängnisaufenthalt. Auch im Internet geht es schon recht munter zu, jetzt, da sich Miss Hilton zwei Tage früher als geplant den Behörden übergeben hat. Die Klatschsite "TMZ.com" hat sofort die "Paris Hilton Prison Diaries" auf die Seite gestellt. Jeden Tag gibt es jetzt Paris-News aus dem Gefängnis. Woher die Internetseite ihre Informationen bezieht, ist jedoch unklar. Immerhin hat Hilton für die nächsten 23 Tage keinen Internet- wie auch keinen Handy-Zugang.
Aufstehen zur Schlafensgehzeit
Besuch von Freunden und Familie darf sie aber sehr wohl erhalten. Allerdings nur am Wochenende. Zwischen 8.30 Uhr morgens und 15.30 Uhr nachmittags. Und ganz neu für die Blondine: Jeden Tag, - auch am Wochenende, wird das Licht im Zimmer um 22 Uhr ausgeschaltet. Pünktlich um sechs Uhr morgens dann geht das Licht wieder an. Ein bisschen früh für die Dame, die in der Vergangenheit ganz gerne auch mal um diese Uhrzeit zu Bett gegangen ist.
Paris Hilton selbst hat bei den MTV Movie Awards, ihrem letzten öffentlichen Auftritt, angekündigt, dass sie die Zeit im Gefängnis nutzen möchte, um "zu sich selbst zu finden und über das Leben nachzudenken". Ob sie nach dem Absitzen der Strafe allerdings ihr Leben völlig umkrempeln wird, das bezweifeln auch die größten Fans.
"Paris ist Paris. Sie steht als Synonym für Party und gute Laune", sagt Nicole Richie und kündigte gleich an, dass sie ihre "gute Freundin" natürlich im Frauenknast besuchen wolle. Spötter munkeln, dass sie das wahrscheinlich mit einem TV-Team im Schlepptau tun werde. Denn eines kann auch ein nüchterner Gefängnisaufenthalt nicht verhindern in Hollywood: The Show must go on!