In fünf von sechs Anklagepunkten ist Ghislaine Maxwell schuldig gesprochen worden. Das Urteil steht noch aus, doch die Auswirkungen auf Maxwells gute Freunde sind schon jetzt gravierend. Besonders Prinz Andrew dürfte der Schuldspruch nervös gemacht haben. Virginia Roberts Giuffre, eines der Opfer von Jeffrey Epstein, wirft dem Royal sexuellen Missbrauch vor und hat ihn angeklagt.
Prinz Andrew: Zeugin könnte ihn belasten
Am 4. Januar entscheidet der New Yorker Richter Lewis Kaplan, ob er die Klage von Roberts Giuffre gegen den zweitältesten Sohn der Queen abweist, oder ob es im kommenden Herbst zu einem schlagzeilenträchtigen Prozess kommen wird. Entscheidend könnte auch sein, wie sich eine andere Frau über die Geschehnisse äußern wird: Johanna Sjoberg. Die Frisörin könnte einer der Schlüssel sein in der Geschichte. Mit 20 Jahren wurde sie eigenen Angaben zufolge von Ghislaine Maxwell in Jeffrey Epsteins Haus in Manhattan eingeladen. Dort traf sie auf den Herzog von York, der damals eng befreundet war mit dem US-Unternehmer.
Sjoberg beteuerte 2016 unter Eid, was sie in der Villa erfahren habe: "Ich saß auf Andrews Schoß. Sie nahmen die Hände der Puppe und legten sie auf Virginias Brust, und so legte Andrew seine auf meine", sagte sie damals. Bei der Puppe soll es sich um eine "Spitting Image"-Puppe gehandelt haben. "Spitting Image" ist eine britische Satireshow, in der mithilfe von Latex-Marionetten berühmte Menschen auf den Arm genommen werden.
Nicht jede Ehe hielt: Die Hochzeitskleider der Royals gehen trotzdem in die Geschichte ein

Entscheidung nächste Woche
Kommt es zu einem Prozess, könnte Sjoberg zu einer Schlüsselfigur werden. Denn sie hätte die Möglichkeit, Virginia Roberts Giuffres Geschichte vor Gericht zu bestätigen. Nicht das Einzige, das Andrew Angst machen dürfte. Denn Ghislaine Maxwell wird aller Wahrscheinlichkeit nach versuchen, ihre eigene Haut zu retten. Ihr droht eine Haftstrafe von bis zu 65 Jahren. Um diese zu reduzieren, könnte die Britin sich darauf einlassen, mit den Behörden zu kooperieren und über die Sexpartys und das Zuführen minderjähriger Mädchen bei Jeffrey Epsteins Partys auszusagen.
Und dann könnte auch der Name des Royals fallen.