Prinzen-Sex-Zeichnung Spanische Karikaturisten verurteilt

Eine Zeichnung, auf der Spaniens Thronanwärter Felipe beim Sex mit seiner Prinzessin zu sehen ist, kommt zwei Karikaturisten teuer zu stehen. Auf dem Bild freut sich Prinz Felipe beim Akt auf das kommende Kindergeld.

Ein Gericht in Madrid verurteilte Guillermo Torres und Manel Fontdevila wegen Beleidigung des Königshauses zu einer Geldstrafe von jeweils 3000 Euro, wie spanische Medien berichteten. Das wird die beiden Männer jedoch nach eigenen Angaben nicht davon abhalten, auch in Zukunft Witze über das Königshaus zu machen: Sie hätten ja nichts falsches getan, sagten sie. Richter Jose Maria Vazquez war da anderer Ansicht: Die Zeichnung sei eine unangemessene Antwort auf die Familienpolitik der Regierung. Die Beleidigung der Königsfamilie kann in Spanien mit bis zu zwei Jahren Gefängnis geahndet werden.

Das Satiremagazin "El Jueves", in dem die Karikatur erschien, hatte mit der Zeichnung das neue Kindergeld auf die Schippe genommen, bei dem die Eltern für jedes geborene Baby 2500 Euro vom Staat erhalten. Vor diesem Hintergrund zeigt die Satire Prinz Felipe mit seiner Gemahlin Letizia beim Schäferstündchen. Er sagt: "Stell’ Dir vor, Du wirst schwanger. Es wäre das erste Mal in meinem Leben, dass ich so etwas wie ein Gehalt bekäme."

Das Magazin durfte daraufhin nicht mehr verkauft werden. Doch diese Entscheidung des Richters, die unter dem Verweis auf die Pressefreiheit heftig kritisiert wurde, entpuppte sich für "El Jueves" als Glücksfall: Die Ausgabe war an den Kiosken ausverkauft, im Internet gehört das Titelblatt zu den in Spanien am häufigsten geclickten Bildern.

Reuters

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