Britisches Königshaus Der erste offen homosexuelle Bedienstete der Queen kündigt – nachdem er degradiert wurde

Queen Elizabeth II. und Ollie Roberts
Ollie Roberts (im Kreis) begleitete Queen Elizabeth II. auf ihren Kutschfahrten
© Niklas Hallen'n / AFP
Das britische Königshaus ist nicht unbedingt für seine Toleranz bekannt. Nun hat ein Bediensteter von Queen Elizabeth II. gekündigt. In England sorgt das für Aufsehen.

Er hatte wichtige Aufgaben im Buckingham Palast: Ollie Roberts war dafür zuständig, Queen Elizabeth II. auf ihren vielen Kutschfahrten und Reisen zu begleiten. Außerdem hatte er im Palast Postdienst und kümmerte sich darum, dass die geliebten Hunde der Monarchin, ihre Corgis, genügend Auslauf bekamen. 

Queen Elizabeth II.: Erster offen homosexueller Bediensteter kündigt

Jetzt hat Roberts gekündigt. In England sorgt diese Entscheidung für Aufsehen. Denn der 21-Jährige war der erste offen homosexuelle Bedienstete der Queen. Und genau das wurde offenbar zum Problem.

Weil er vermehrt in Schwulenmagazinen erwähnt und dort über ihn berichtet wurde, soll der Palast ihn vor kurzer Zeit degradiert haben. Wie ein Insider der Zeitung "The Sun" berichtet, habe man Roberts gesagt, er solle seine Stelle nicht dafür nutzen, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Außerdem soll ihm vorgeworfen worden sein, er wäre verantwortlich für diverse Klatsch-Geschichten über die Royal Family. 

Queen Mum hatte homosexuelle Angestellte

Während Roberts der erste geoutete Diener von Queen Elisabeth II. war, hatte ihre Mutter ebenfalls zwei homosexuelle Bedienstete. Angeblich nannte die mittlerweile verstorbene Monarchin sie ihre "Strick-Brigade". Seit vielen Jahren schon wird die Anekdote erzählt, die Queen Mum hätte den beiden einst gesagt: "Wird eine von euch alten Queens dieser alten Queen einen Drink bringen?" Der Ausdruck "Queen" wird im Englischen oft salopp für homosexuelle Männer verwendet. 

Ob Roberts nun tatsächlich wegen seines Plappermauls degradiert wurde und sich deshalb gezwungen sah, ganz zu kündigen, wurde vom Palast nicht bestätigt. Doch nach Außen gibt die Geschichte kein gutes Bild ab. Immerhin wird dem Palast seit jeher vorgeworfen, nicht divers genug zu sein. Die jungen Royals um Prinz William und Prinz Harry haben in den vergangenen Jahren viel dafür getan, dass sich das Ansehen des britischen Königshauses verbessert. 

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ls

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