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Video: Scholz bei den Special Olympics: "Mitmachen ist fast wichtiger als gewinnen"

Video Scholz bei den Special Olympics: "Mitmachen ist fast wichtiger als gewinnen"

STORY: Bundeskanzler Olaf Scholz hat am Freitag die Special Olympics in Berlin besucht. Dabei ging es für den Kanzler wegen des miesen Wetters in die Halle, wo er unter anderem die Handball-Wettbewerbe verfolgte. Bei den Special Olympics treten fast 7000 geistig und mehrfach beeinträchtigte Athletinnen und Athleten aus 176 Nationen gegeneinander an. Die Wettkämpfe gehen am Sonntag zu Ende. Scholz zeigte sich von dem Einsatz der Sportlerinnen und Sportler beeindruckt: "Es ist ganz begeisternd, die Sportlerinnen und Sportler hier zu sehen, die hier an diesen Special Olympics teilnehmen. Sich sehr einsetzen, ganz dabei sind. Und gleichzeitig kommt es mir so vor, dass hier eine sehr friedliche, sehr olympische Stimmung herrscht. Und das ist ja doch auch ein gutes Zeichen dafür, dass hier so viele zusammenkommen, um sich ein bisschen zu beweisen. Mitzumachen und auch das zu mitzubekommen, was für die Spiele das Typische ist. Mitmachen ist fast wichtiger als gewinnen." Scholz bedankte sich auch bei den zahlreichen Freiwilligen, ohne die eine Veranstaltung wie die Special Olympics gar nicht funktionieren würde. Und wer Glück hatte, bekam am Rande der Wettkämpfe auch noch ein Foto mit Scholz.
Video: 13-jährige Turnerin freut sich auf Special Olympics

Video 13-jährige Turnerin freut sich auf Special Olympics

STORY: "Ich bin die Annabelle" - Annabelle Tschech-Löffler, um genau zu sein, 13 Jahre alt, leidenschaftliche Geräteturnerin und Athletin der Special Olympics 2023. Die Schülerin aus dem sächsischen Borna wurde mit dem Down-Syndrom geboren. Und einer unbändigen Freude, sich zu bewegen, wie die Eltern schon früh feststellen konnten. Mary Tschech-Löffler, Mutter von Annabelle: "Und wo die kleiner war, die ist im Kindergarten sofort geklettert. Die kam jedes Klettergerüst hoch, die kann ja wirklich alles. Die kann schwimmen, die kann Fahrradfahren." Zum Turnen kam Annabelle über das Training ihrer älteren Schwester. Markus Tschech-Löffler, Vater von Annabelle: "Und, na, da kommst Du automatisch in Kontakt und dann sind wir auch zur Trainerin in Kontakt gekommen. Und die sagte, Mensch, will nicht Annabelle? Wir könnten dort auch uns vorstellen. Und so sind wir dann im Prinzip auch mit Annabelle zum Geräteturnen gekommen." Ein seltener Glücksfall, denn laut Daten des Bundesinstituts für Sportwissenschaft bieten nur sieben Prozent der 87.000 Sportvereine in Deutschland Training für Menschen mit Behinderungen an. Dass Annabelle nun sogar bei den Special Olympics in Berlin antreten darf, freut die ganze Familie, denn oft genug hatten sie das Gefühl, außen vor zu bleiben. Markus Tschech-Löffler, Vater von Annabelle: "Wir hoffen, dass sich jetzt auch durch Special Olympics Weltspiele und die Öffentlichkeitswirksamkeit, die Öffentlichkeit, das auch in gewissen Formen ändert. So einfach von der Denkweise her, dass dann eben nicht diese Ausgrenzung und wenn sie bloß versteckt ist und nicht gewollt ist, oder dass sich die Leute auch mehr trauen, auf uns zuzugehen." Bei den Special Olympics, der weltweit größten Sportveranstaltung für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung und Mehrfachbehinderung, steht Inklusion im Mittelpunkt. Ein Ansatz, der auch im Schulalltag von Annabelle gepflegt wird. Ihre Eltern hatten dafür gekämpft, ihre Tochter auf eine Schule für Menschen mit und ohne Behinderungen zu schicken. Anja Braunreuther, ehemalige Grundschullehrerin von Annabelle: "Das ist Pionierarbeit tatsächlich an vielen Stellen. Also, im inklusiven Bereich, da ist noch so viel zu tun. Also, Inklusion so zu denken, dass es nicht nur bedeutet, alle mögliche Kinder, einem Rollstuhlfahrer sozusagen den Weg in ein Gebäude, sondern eigentlich würde es ja gehören, dass man das andersherum denkt. Dass erst mal alle rein können und dass man für die Spitzensportler eben die Treppe dazu baut." Die Treppe zu den Special Olympics hat Annabelle schon gemeistert, nun stellt sie sich der nächsten Herausforderung: dem Wettkampf selbst. Markus Tschech-Löffler, Vater von Annabelle: "Wenn sie sagt: So, jetzt bist du dran, guck mal, jetzt wäre dein Wettkampf, dass sie wirklich sagt okay, sie ruft dort ihr Bestes oder zumindest, dass sie ihren Weg geht und sagt, nein, ich mache jetzt, ich gebe jetzt mein Bestes, so. Welcher Platz das ist, das wäre schon ein Erfolg, dass man sagt okay, das wäre toll." Einen Platz in der Liste der Rekorde hat Annabelle jetzt schon sicher. Von den rund 400 Athletinnen und Athleten im deutschen Team ist sie die jüngste.