Special Olympics Schwimmerin verliert die Orientierung – eine Konkurrentin hilft ihr

Special Olympics: Esmeralda Encarnacion Despiau schwimmt gemeinsam mit Sara Ghandoura ins Ziel
Esmeralda Encarnacion Despiau (obere Bahn) schwamm gemeinsam mit Sara Ghandoura ins Ziel
© GEPA pictures / Imago Images
Fair-Play-Moment bei den Special Olympics in Berlin: Als eine Schwimmerin irrtümlich glaubt, sie habe ihr Rennen schon beendet, wird sie von einer Konkurrentin unterstützt.

Seit Sonntag laufen die Wettkämpfe bei den Special Olympics in Berlin. Bei dem Sportereignis treten Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung in 26 Sportarten an. Die Special Olympics gelten als die weltweit größte inklusive Sportveranstaltung – natürlich geht es auch um Siege und Medaillen, vor allem aber um das Miteinander.

Was das bedeutete, demonstrierte Schwimmerin Esmeralda Encarnacion Despiau aus Puerto Rico. Im Viertelfinale über die 100 Meter Freistil der Frauen verlor ihre Konkurrentin Sara Ghandoura aus Saudi Arabien die Orientierung und dachte, sie hätte das Rennen nach 50 Metern bereits beendet. Doch da waren statt der erforderlichen vier erst zwei Bahnen absolviert. Despiau beendete als Zweite ihr Rennen, bemerkte dann aber den Irrtum ihrer Gegnerin. Und entschloss sich, sie nicht allein zu lassen.

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Special Olympics in Berlin: 6500 Athlet:innen aus 176 Nationen

Statt das Becken zu verlassen, schwamm sie zu Ghandoura zurücke und begleitete sie auf den restlichen Bahnen bis ins Ziel. Ein Moment der Fairness, der für riesigen Jubel und stehende Ovationen beim Publikum in der Berliner Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark. Auch in den sozialen Medien sorgt die Szene für Aufsehen. Viele User loben den Sportsgeist von Despiau.

Ghandoura verlor während des Rennens wahrscheinlich den Überblick, weil das Becken bei den Special Olympics halbiert wurde und statt 50 nur 25 Meter lang ist. Diese Änderung wurde der Schwimmerin aus Saudia-Arabien wohl zum Verhängnis: Sie dachte wohl, wie üblich nach zwei Bahnen bereits 100 Meter absolviert zu haben. Sie und Esmeralda Encarnacion Despiau sorgten damit aber gleich am ersten Wettkampftag für eine Szene, die das Prinzip der Special Olympics widerspiegelt.

6.500 Athlet:innen aus 176 Nationen nehmen an den Wettkämpfen teil, die noch bis zum 25. Juni dauern. "Es geht hier ganz viel um Sport, aber natürlich nicht nur um Sport. Es geht um Inklusion. Es geht um Teilhabe", sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei der Eröffnungsfeier am Samstag. 

Video: Schwimmen bei den Special Olympics: Zwillinge haben Gold fest im Blick
Schwimmen bei den Special Olympics: Zwillinge haben Gold fest im Blick

Sehen Sie im Video: Elvira und Inna wollen in Berlin zeigen, was sie drauf haben. In Neckarsulm in Baden-Württemberg stand vor den Special Olympics intensives Training auf dem Programm.

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