Eigentlich sollte es um die Erfolge von Franziska Preuß gehen. Die Biathletin wurde am Samstagabend mit dem Bayerischen Sportpreis ausgezeichnet. Doch Preuß und auch die frühere Ausnahme-Biathletin Magdalena Neuner nutzten die Gelegenheit, um Laura Dahlmeier in den Mittelpunkt zu stellen, die im Juli bei einem Bergunfall in Pakistan gestorben ist.
Der Tod der früheren Kollegin sei "ein riesiger Schock" gewesen, sagte Preuß: "Ich finde es immer noch schwer greifbar, dass man sie im Winter nicht mehr mit Ski in der Hand oder mit Skitouren-Ski auf der Schulter sieht." Dass Dahlmeier bei ihrer großen Leidenschaft, dem Bergsteigen, verunglückt sei, "tröstet mich ein bisschen", erklärte die 31 Jahre alte Preisträgerin. "Ich denke, ihr geht es gut jetzt im Himmel und sie schaut uns jetzt vom Himmel aus zu.
Magdalena Neuner über Tod von Laura Dahlmeier: "Immer noch unfassbar"
Auch Magdalena Neuner, die die Laudatio auf Preuß hielt, erinnerte an Dahlmeier. "Ich find es immer noch unfassbar", sagte Neuner. "Aber so wie ich die Laura kennengelernt hab, ist sie ein Mensch, der sagen würde: Wir müssen positiv nach vorne schauen." Dahlmeier sei bewusst Risiken eingegangen und habe das Leben so gelebt, wie sie es wollte. "Sie hat sich nicht reinreden lassen und sie ist ihren Weg gegangen und ich glaube, wir wissen alle nicht, wann unser Buch zu Ende ist. So hat es meine Oma gesagt", erklärte Neuner.
Preuß und die ein Jahr ältere Dahlmeier gingen jahrelang zusammen im Weltcup an den Start. 2015 gewannen sie gemeinsam mit der deutschen Staffel WM-Gold. Neuner hatte ihre Karriere bereits beendet, als Dahlmeier Top-Niveau in den Biathlon-Sport einstieg.
Die 31-jährige Dahlmeier war Ende Juli mit ihrer Seilpartnerin am Laila Peak unterwegs, als sie auf einer Höhe von 5.700 Metern von Steinschlag getroffen wurde. Nach Angaben ihres Managements hatte Dahlmeier verfügt, dass im Fall ihres Todes ihr Leichnam nicht geborgen werden solle, falls sich Helfer bei der Bergung in Lebensgefahr begeben würden.