was-macht-eigentlich Markus Majowski

Der 34jährige Berliner Schauspieler wurde im Fernsehen als biederer Verkäufer von Telefonen der Telekom bekannt - der Mann 'mit ohne Schnur'

Der 34jährige Berliner Schauspieler wurde im Fernsehen als biederer Verkäufer von Telefonen der Telekom bekannt - der Mann 'mit ohne Schnur' STERN: Welches Telefon haben Sie gerade in der Hand?

MAJOWSKI: Notgedrungen ein amerikanisches Produkt, aber auch 'mit ohne Schnur'.

STERN: Was machen Sie denn in den Staaten?

MAJOWSKI: Ich feiere den Geburtstag meiner Schwester Sabine, die ist Trainerin für Filmhunde.

STERN: Wie ist die Telekom eigentlich auf Sie gekommen?

MAJOWSKI: Ich drehte mit Helmut Dietl 'Rossini', als die von der Telekom eine Cassette von mir anforderten. Nach dem Anschauen hatte ich den Job. Alles ziemlich schnell und unkompliziert.

STERN: Ärgert es Sie nicht, daß Sie den Typ biederer Verkäufer verkörpern?

MAJOWSKI: Wieso denn, der ist doch witzig.

STERN: Werden Sie jetzt der alljährliche Weihnachtsmann?

MAJOWSKI: Kann ich noch nicht sagen. Das Grundkonzept für die Figur T. Neumann stimmt, es muß aber spannend bleiben und unberechenbar.

STERN: Werbung ist doch unter Kollegen verpönt ...

MAJOWSKI: Ich habe mit Werbung kein Problem. Es ist ein gutes Metier, die Popularität wird bedient, und außerdem stimmt die Kohle.

STERN: Spielen Sie lieber lustige Rollen?

MAJOWSKI: Ja, ich mag es clownesk - also lustig und traurig. Ich habe lieber das Flunkern in den Augen als brüllendes Gelächter. Privat bin ich aber ein ernsthafter und nachdenklicher Mensch.

STERN: Mögen Sie die Bühne lieber als die Kamera?

MAJOWSKI: Ich mag beides. Beim Film ist es toll, daß man eine Szene so oft drehen kann, bis sie nahezu perfekt ist. Der Reiz am Theater ist das Live-Publikum.

STERN: Welche Rolle würden Sie denn gern mal spielen?

MAJOWSKI: Einen großen Shakespeare-Protagonisten wie Richard II. oder einen Bösewicht a la Goldfinger. Ich hätte auch sofort Jack Nicholson in 'Besser geht's nicht' vertreten.

STERN: Was haben Sie nach den Weihnachtsmann-Telekom Spots gemacht?

MAJOWSKI: Ende des Jahres stand ich für einen Pro7-Film als kauziger Erpresser vor der Kamera.

STERN: Und wenn Sie nicht arbeiten?

MAJOWSKI: Über Weihnachten und Silvester war ich in Mexiko zum Tauchen. Ich schwimme, spiele Badminton oder liege in der Sonne. Und ich lese gerne, Biographien beispielsweise. Zur Zeit die Bedienungsanleitung meines Laptops. Und natürlich Stükke. Schon als Junge habe ich begeistert Theaterstücke gelesen. Während meine Schwester Nadja nachts heimlich einen flotten Pizzabäcker besuchte, ging ich ins Theater.

STERN: Werden Sie auf der Straße oft erkannt?

MAJOWSKI: Durch die Fernseh-geschichten ja, angeblich an meinen rehbraunen Augen. Sogar in der Sauna oder beim Bäcker. Fingernägel kauend fragte mich eine Verkäuferin: 'Sagen Sie mal, sind Sie nicht der, ähm, den wir letzten Freitag ..., ach, Sie machen da so richtig mit?'

STERN: Müssen Sie dann auch Autogramme verteilen?

MAJOWSKI: Ja, aber diese Autogrammkarten nehme ich nicht mit zum Einkaufen. Die verknicken ja andauernd und verkleben, weil ich immer was Süßes in der Tasche habe.

STERN: Eine Fee, drei Wünsche - was wählen Sie?

MAJOWSKI: Ein eigenes Theater in Berlin, eine Familie mit jeder Menge Kindern auf dem Bauernhof. Und viele Pferde. Ich kann nämlich auch voltigieren.

Mit Markus Majowski sprach STERN-Mitarbeiterin Karolin Leyendecker.

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