was-macht-eigentlich Robby Naish

Mit 13 Jahren gewann er 1976 seinen ersten Weltmeistertitel im WINDSURFEN. 23 weitere folgten - und der Amerikaner wurde in den 80ern zur Ikone seines Sports.

Mit 13 Jahren gewann er 1976 seinen ersten Weltmeistertitel im WINDSURFEN. 23 weitere folgten - und der Amerikaner wurde in den 80ern zur Ikone seines SportsAloha, Mr. Naish. Sie klingen verschlafen. Haben wir Sie geweckt?

Ja. Guten Morgen, es ist sechs Uhr früh hier auf Hawaii. Aber leg ruhig los. Können wir du sagen?

Gern. Warum sprichst du eigentlich so gut Deutsch?

Ich habe es zwei Jahre in der High School gelernt, aber das ist ewig her. Danach ist es durch Interviews immer besser geworden.

Stehst du noch viel auf dem Surfboard?

Ja, fast mehr als früher. Bei guten Wellen bin ich jeden Tag draußen zum Windsurfen. Und bei wenig Wind gehe ich Kite-Surfen

bei dem man sich auf einem kleineren Surfbrett von einem großen Drachen ziehen lässt. Was ist das Tolle daran?

Du hast dieses schöne Gefühl wie früher, wenn man einen Drachen hat steigen lassen. Außerdem ist es recht leicht zu lernen: Man braucht nicht so spezielles Wetter, und auch ein Anfänger kann schnell erste Sprünge machen - auf jedem See. Das Material ist viel besser geworden.

Du hast auch deinen Teil dazu beigetragen.

Ja, meine Firma »Naish« baut Bretter, und ich teste fast alle selbst. Da steckt meine ganze Erfahrung drin.

Robby Naish - vom Beachboy zum gewieften Unternehmer?

Zum Teil. Ich bin immer noch Surfer, mache drei bis vier Windsurf-Weltcups im Jahr und verdiene mein Geld auch noch durch Sponsoren. Das Business ist mein zweites Bein - und es wächst. Im Moment habe ich noch eine sehr gute Balance zwischen im Wasser sein und am Computer sitzen. Ich habe sehr gute Leute, sodass ich nicht jeden Tag der Boss sein muss.

Bist du ein Wasser-Junkie?

Ich habe ganz viel Glück gehabt, dass ich am Meer aufgewachsen bin. Wäre ich in Chicago oder Düsseldorf geboren, würde ich vielleicht ein Skateboarder sein. Ich brauche den Sport und das Adrenalin.

Warum ist kein anderer Surfer so populär geworden wie du?

Vielleicht verkörpere ich für viele so einen Traum: Ich hab mit wenig Geld begonnen, ich lebe auf Hawaii - and I love what I do. Ich denke, für unseren Sport bin ich immer noch ein ganz guter wie sagt man »ambassador« auf Deutsch?

Botschafter.

Aha. Ja, das bin ich.

Auf welcher Hawaii-Insel lebst du?

In Kailua auf Oahu, dort ist mein Haus und mein Herz. Aber für mein Geschäft fliege ich zweimal pro Woche nach Maui.

Und auf den Inseln bist du bekannt wie ein bunter Hund?

Nee, gar nicht. Ich glaube, ich bin in München bekannter als auf Oahu.

Wo ist dein Lieblings-Surf-Spot?

Oh, es gibt so viele. Hawaii ist immer noch das Beste. Tahiti, Australien und wenn man kaltes Wasser mag, ist es auch an der Nordsee sehr gut. Sylt ist super und Holland, die ganze Küste.

Ein Tipp für deutsche Touristen: der beste Strand auf Hawaii?

Der schönste Strand der Welt ist Kailua auf Oahu. Und auf Maui ist Kanaha Beach am besten: Die Wellen sind draußen sechs Meter hoch. Und es gibt traumhaft weißen Sand am Strand. Vorn ist das Wasser flach, ganz sicher. Da kann jeder surfen.

Gibt es eigentlich noch Menschen, die diese schrecklichen Hawaii-Hemden tragen?

Klar. Wir nennen die hier Aloha-Shirts. In Honolulu rennt fast jeder Businessman damit rum. Die tragen statt Hemd und Krawatte ein richtig schönes Aloha-Shirt.

Interview: Ulrike von Bülow

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