Unter der Leitung von Virginie Viard Ein Jahr nach Karl Lagerfelds Tod: So hat sich Chanel ohne den Designer entwickelt

Karl Lagerfeld und Virginie Viard
Virginie Viard war jahrelang Karl Lagerfelds rechte Hand
© Pascal Le Segretain / Getty Images
Karl Lagerfelds Tod ist nun ein Jahr her. Seither hat Virginie Viard die kreative Leitung von Chanel inne und lenkt das Label in eine neue Richtung. Das kommt offenbar gut an. 

Es ist nun ein Jahr her, dass Designer Karl Lagerfeld verstorben ist. Mit ihm hat die Modewelt einen der kreativsten Köpfe verloren und auch das Luxuslabel Chanel muss seither ohne den langjährigen kreativen Leiter auskommen. Kurz nach Lagerfelds Tod wurde allerdings klar, dass seine Assistentin und Freundin Virginie Viard die Leitung des Labels übernehmen wird.

Und die Entscheidung sollten die Verantwortlichen nicht bereuen: Schon sieben Tage, nachdem Virginie Viard zur neuen Chef-Designerin ernannt worden war, hatte die Nachfrage nach Chanel laut der Modesuchmaschine "lyst" bereits um 20 Prozent zugenommen – was sicher auch daran lag, dass Lagerfelds Tod noch mehr Aufmerksamkeit einbrachte und man sich noch ein von ihm designtes, aktuelles Teil sichern wollte. In den weiteren elf Monaten, seit Virginie Viard die kreative Leitung bei Chanel übernommen hat, ist die Nachfrage der Marke allerdings weiter um 33 Prozent gestiegen.

Karl Lagerfeld
© Orban Thierry/ABACA/ / Picture Alliance
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Promis unterstützen Chanel und Virginie Viard

Auch bei den diesjährigen Oscars zeigte sich, dass Chanel unter den Promis beliebt war: Penelope Cruz, Billie Eilish und Margot Robbie zeigten sich im Label auf dem roten Teppich. Chanel hat unter Virginie Viard offenbar nichts von seinem Zauber und seiner Eleganz verloren – und das, obwohl die Designerin eine andere Richtung einschlägt als Lagerfeld.

Im Herbst 2019 präsentierte sie zum Beispiel Chanels Ready-to-Wear-Kollektion in Paris und zeigte Looks, die sich deutlich von Lagerfelds klarer Linie unterscheiden: Junge Models wie Kaia Gerber und Gigi Hadid liefen in Hot-Pants und Anzügen mit Mini-Shorts über den Laufsteg. Die Entwürfe wirken jünger, mädchenhafter als die geradlinigen Modelle Lagerfelds. Verspielte Hüte, kurze Kleider mit Volants und wallende Midikleider erinnern beinahe mehr an Coco Chanels Stil als an Lagerfelds. Das Setting war clean und einfach, nicht so prunkvoll, wie es der einstige kreative Leiter von Chanel mochte. 

In einem Interview mit der britischen "Harper's Bazaar" hat Kristin Stewart kürzlich gesagt, dass sie es kaum erwarten konnte zu sehen, was Viard "ungezügelt" schaffen würde. Stewart habe schon immer zu der Designerin aufgesehen und findet, dass ihre Designs eine neue Schwerelosigkeit ausstrahlen würden, die es Frauen – auch sich selbst – ermöglicht, sich sicher zu fühlen. "Wir müssen uns leicht fühlen, wirklich das Gefühl haben, dass wir jetzt als Frauen rennen können. Und diese Kleidung macht dieses Gefühl möglich. Der Ton der Designs vermittelt eine Leichtigkeit. Ich könnte in ihnen um den Block rennen. Du sollst in dieser Kleidung etwas tun, nicht nur sitzen und hübsch aussehen. Diese Kleidung soll getragen werden. So zu fühlen, ist nicht typisch für Kleidung, die so schön ist wie die von Chanel."

Quellen: "lyst" / Harper's Bazaar

maf

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