Alljährlich am ersten Montag im Mai steht die Modewelt in New York Kopf. Dann findet nämlich im Metropolitan Museum of Art der sogenannte Met Ball statt. 1948 als elitäre Spendengala gegründet, hat sich das Event seit den Siebzigern zum Schaulaufen der Schönen und Einflussreichen entwickelt. Maßgeblich vorangetrieben wurde die Entwicklung durch die frühere "Vogue"-Chefredakteurin Diana Vreeland, die später auch fachliche Beraterin des Metropolitan Museum of Art für den Bereich Modedesign wurde.
Seit 1995 steht "Vogue"-Chefin Anna Wintour an der Spitze und etablierte den Termin zu einem der wichtigsten Promi-Treffen des Jahres. Die Spenden der Gala kommen dem Costume Institute des Museums zu Gute, in dem parallel zum Ball wechselnde Ausstellungen stattfinden, die das Motto der Veranstaltung vorgeben.
Im vergangenen Jahr lautete die Devise etwas kryptisch "Camp: Notes on Fashion" und bezog sich auf einen Essay der US-Schriftstellerin Susan Sontag. Das Metropolitan Museum erklärte deshalb vorab, wie das Thema gemeint ist: "Camp ist eine dritte Art des Geschmacks, der die merkwürdige Anziehungskraft umfasst, die jeder – zumindest bis zu einem gewissen Grad – für das Bizarre, das Unnatürliche, das Künstliche und das Offensichtliche besitzt."
Einer, der die Idee perfekt umsetzte, war Schauspieler Jared Leto in einer Kreation des italienischen Labels Gucci. Kreativdirektor Alessandro Michele fungierte als eine Art Co-Gastgeber neben Wintour und schaffte es, seinen guten Freund Jared Leto besonders in den Mittelpunkt zu rücken. Neben Stars wie Lady Gaga, Rihanna, Katy Perry oder Céline Dion hervorzustechen, das muss erst einmal gelingen.
Der Kopf von Jared Leto kostete 11.000 Dollar
Michele steckte Leto in ein rotes, bodenlanges Gewand und drückte ihm als Accessoire eine Nachbildung seines Kopfes in die Hand. Angeblich kostete allein das schräge Accessoire rund 11.000 Dollar. Schmuck, Schuhe und das rote Kleid schlugen extra zu Buche.

Der Italiener habe ihn gelehrt, "mutig zu sein und Dinge zu tragen, die vielleicht niemand anderes anziehen würde", sagte Leto in einem Interview mit dem stern über den Gucci-Designer. Seinen Auftritt bei der Met Gala nannte er einen "irren Moment". Tatsächlich war die Resonanz auf Letos Kostüm riesig und reichte von Entsetzen bis hin zu absoluter Begeisterung.
Das rote Gewand bewahre er bis heute in seinem Schrank auf, sagte der 48-Jährige. "Nur den Kopf habe ich an dem Abend verloren. Er ging damals durch so viele Hände. Ich weiß bis heute nicht, wo er ist."
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