MAILÄNDER MODEWOCHE Naomi und Gisele defilieren für D&G

Keine geringeren als die Super-Models Naomi Campbell und Gisele Bundchen präsentierten bei den Mailänder Modewochen die Kollektion von Dolce&Gabbana. Hinter den Kulissen gab es allerding Ärger.

Es ist schon die zweite Show der italienischen Designer Dolce und Gabbana bei den Mailänder Modewochen: Während sie sich bei ihrer ersten Präsentation mit Mode im Metal-Look aggressiv und kämpferisch gaben, schwelgten sie beim zweiten Auftritt im melancholischen Rückblick auf die 80er Jahre. Keine geringeren als die Supermodels Naomi Campbell, Gisele Bundchen und Eva Herzigove defilierten für die Jung-Designer über den Catwalk.

Die Rückkehr der 80er Jahre

Die Choreographie erinnert an die alten New Yorker Docks, und dazu passte der Matrosen-Look einiger Hosen und Sweatshirts im rot-weißen oder blau-weißen Ringelmuster. Die Abendgarderobe ist bei D&G ganz in schwarz gehalten. Es gibt Röhrenkleider wie Miniröcke mit Overknees alle kombiniert mit den klassischen Accessoires des 80er Jahre: Nieten, Reißverschlüsse, hochhackige Pumps oder schwere Motorradstiefel. Etwas weicher und popiger fallen silberne Jacken aus, auch verwaschene Sweater mit Buttons als Zitate der autonomen Friedensbewegung.

Puff Daddy mit auf dem Laufsteg

Das Ende der Show war mindestens so spektakulär wie ihr Ehrengast, der US-Rapper Puff Daddy: Gemeinsam mit den Top-Models Naomi Campbell und Gisele Bundchen drehten die beiden Designer ihre Ehrenrunde auf dem Laufsteg.

Ärger hinter den Kulissen

Hinter den Kulissen der Mailänder Defiles gab es allerdings Knatsch: Die Modemesse leidet mehr denn je darunter, dass es zu wenig Zeit für zu viele Shows gibt. Trotzdem präsentierten einige Modehäuser, darunter D&G, bereits ihre zweite Show. Sehr zum Ärger der Veranstalter, deren offizieller Plan für jedes Modehaus nur eine Präsentation vorgesehen hatte.

Die beiden Designer Domenico Dolce und Stefano Gabbana kümmert das wenig. Sie waren sich sicher, dass genügend Interessenten zur zweiten Show kömmen würden, auch wenn diese nicht auf dem offiziellen Kalender der Modekammer notiert war. Es gebe keinen Streit, erklärten die Mitarbeiter von Dolce&Gabbana - nur die Unmöglichkeit, bestimmte Regeln zu befolgen, die nicht mit der Größe und Bedeutung des Modehauses D&G in Einklang stünden. Die Veranstalter sollten doch bitteschön nicht so kleinkariert sein.

D&G: »Verzicht auf die weniger wertvollen Marken«

»Falls die Modekammer die Zahl der Modeshows verkleinern will, dann soll sie doch bitte auf die weniger wertvollen Marken verzichten, die keine Originalmode anbieten«, schlägt D&G vor. Aber letztlich dürfte das kommerzielle Argument den Ausschlag geben: »Wir ziehen wahrscheinlich eine größere Menge von Käufern nach Mailand an, von denen alle profitieren können.«

Jeder hat klein angefangen

Der Präsident der Modekammer, Mario Boselli, hält D&G entgegen, dass alle Anbieter einmal klein angefangen haben. »Wer soll denn entscheiden, welche Modehäuser weniger wertvoll sind? Wir maßen uns nicht an, diese Entscheidung treffen zu können.« Am Ende beestimme der Markt - »er ist der wahre König der Mode«. Der Ehrenpräsident der Kammer, Beppe Modenese, verweist auf New York und Paris. Auch dort sei es üblich, dass es für jedes Modehaus nur eine Show gibt. Schließlich könne die Modemesse nicht drei Wochen dauern. »Und wir müssen allen Designern, auch den Newcomern, eine Chance geben.«

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