Superstar Sting im Publikum und Superdesigner Galliano in Unterhosen: Effektvoller hätte der erste Höhepunkt der Pariser Prêt-á-Porter-Schauen am Montagnachmittag kaum ausfallen können. Der Meister persönlich, Exzentriker und Dior-Chefdesigner Galliano, betrat nach der Schau in Unterhose den Catwalk, ließ sich hinterher sogar mit prominenten Gästen in Unterhose, Zylinder und mit Strumpfbändern ablichten.
Seine Dior-Kollektion gab sich unerwartet tragbar, elegant und fein. Vorbild waren die 30er Jahre mit Anklängen an die 20er und 40er, und wie ein Geist schien Marlene Dietrich durch die Szenerie zu schweben. Die androgyne Erotik des deutschen Hollywood-Stars hatte Galliano zu fließenden, sehr weiblich wirkenden Nadelstreifenanzügen inspiriert, kombiniert zur Melone oder Baskenmütze. Luftige Herrenhemden und seidene Pyjama-Anzüge passten hierzu.
Sting Stargast der Schau
Kleider zeigte Galliano entweder im "Flapper"-Stil der 20er Jahre als lose Hänger mit Trägern und Federn am Saum oder als lange, den Körper umfließende Seidenroben. Raffungen, Pailletten, in Blattform geschnittene Seidenvolants, Wasserfall-Ausschnitt oder bezogene Knöpfe an den Seiten verliehen dem Ganzen Glamour. Nach dem Schwarz-Weiß der Anzüge schwelgten die Kleider in Pistazie, Flieder und einem intensiven Hummerton.
Auch der Auftrieb bei der Dior-Schau der Damenkollektionen für Frühjahr/Sommer 2008 in den Tuilerien erschien dem Spektakel gemäß: Passanten versuchten von einer Treppe am Eingang des Parkgeländes aus, vor dem Defilee einen Blick auf Sting und seine Frau Trudie zu erhaschen.
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