Auf Facebook, auf Instagram und eben auf Twitter meinten blaue Haken bislang eines: Das Netzwerk ist sich sicher, dass der Account-Inhaber tatsächlich der ist, für den er sich ausgibt. Für Musk war das nach seinem Kauf von Twitter zu langweilig: Er wollte mit dem "ungleichen" System von "Herren und Bauern" aufhören und blaue Haken für alle ermöglichen.
Einzige Bedingung für den von ihm neu eingeführten blauen Haken: 8 Dollar pro Monat bezahlen. Eine Verifikation über Ausweiskopien, wie bislang üblich, entfällt damit komplett.
Dass dadurch nicht mehr erkennbar ist, wer wirklich die echte Person ist – oder im Falle des Unternehmens ein wirklich authentischer Auftritt der Marke ist – für Musk anscheinend egal. Zwischenzeitlich dachte Twitter zwar noch darüber nach, einen zweiten Haken einzuführen, allerdings ruderte Musk damit zurück. Peinlich für Twitter: Zu dem Zeitpunkt war der zweite Haken zum Teil bereits auf einigen Profilen sichtbar gewesen.
Seit der Initiative "blaue Haken für alle" tauchen jetzt auf Twitter unzählige Fake-Profile auf, die sich für 8 Dollar den blauen Haken gekauft haben – und sich nun unter falschem und scheinbar "echtem" Namen Späße erlauben.
Inzwischen steuert Twitter mit mehreren Maßnahmen gegen: Accounts, die verifiziert sind, können sich nicht mehr umbenennen. Auch dazu gibt es inzwischen aber Kritik, da es durchaus gute Gründe für eine Umbenennung geben kann. Außerdem versucht Twitter so schnell wie möglich gefälschte Accounts zu löschen — diese Maßnahme kann aber nicht verhindern, dass falsche Nachrichten bereits eine große Anzahl an Nutzern erreicht haben. Der neueste Schritt: Neu angelegte Accounts sollen nun den Abo-Service "Twitter Blue" nicht mehr abonnieren können – und damit auch keinen Zugriff auf den blauen Haken erhalten.