Japan "Twitter-Killer" brachte suizidale Opfer um – nun wurde er selbst hingerichtet

Berüchtigter Serienmöder Japans, Takahiro Shiraishi
Neun Menschen brachte der sogenannte "Twitter-Killer", Takahiro Shiraishi, in Japan um
© Kyodo News / Imago Images
Der "Twitter-Killer" trieb 2017 in Japan sein Unwesen. Seine Opfer lernte er online kennen, lockte sie dann zu sich und tötete sie. Nun wurde sein Todesurteil vollstreckt.

In Japan ist erstmals seit knapp drei Jahren die Todesstrafe vollstreckt worden. Am Morgen (Ortszeit) wurde ein "Twitter-Killer" genannter Serienmörder in einer Haftanstalt in Tokio hingerichtet, wie Japans Justizminister Keisuke Suzuki bestätigte.

Der 34-Jährige war 2020 für den Mord an neun jungen Menschen verurteilt worden, auch Raub und der sexuelle Missbrauch der Opfer wurden ihm zur Last gelegt. Zuletzt wurde in Japan die Todesstrafe nach Angaben des Senders NHK im Juli 2022 vollstreckt.

Japan: Serienmörder lernte über Twitter seine Opfer kennen

Der Täter hatte seine Opfer im Verlauf von zwei Monaten 2017 über den Kurznachrichtendienst Twitter (heute X) kennengelernt, wo diese Suizidgedanken zum Ausdruck gebracht haben sollen. Acht Frauen sowie ein Partner von einem der Opfer im Alter zwischen 15 und 26 Jahren hatte er in seine Einzimmerwohnung nahe Tokio geholt.

Sie haben suizidale Gedanken? Hilfe bietet die Telefonseelsorge. Sie ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr unter 0 800 / 111 0 111 und 0 800 / 111 0 222 erreichbar. Auch eine Beratung über E-Mail ist möglich. Eine Liste mit bundesweiten Hilfsstellen findet sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention.

Dort missbrauchte er die Frauen und erdrosselte sie. Die Leichen zersägte er im Badezimmer und versteckte die Körperteile in Kühl- und Werkzeugkisten. Das Fleisch warf er teils in den Müll.

Bei der Urteilsverkündung 2020 hatte der Richter die Taten des Geständigen als "extrem bösartig" bezeichnet. Die grausamen Morde hätten in der gesamten Gesellschaft Schock und Angst ausgelöst, sagte Justizminister Suzuki nun auf einer Pressekonferenz. Der Täter sei "von egoistischen Motiven wie sexueller und finanzieller Befriedigung getrieben" worden. Den Hinrichtungsbefehl habe er nach sorgfältiger Abwägung aller Faktoren erlassen.

DPA
jha

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