Serien wie das erste spanische Netflix-Original "Narcos" über den Aufstieg des Drogenbaron Pablo Escobar gehören zu den großen Erfolgen des Streamingdiensts. Mit "Élite" kommt ab dem 5. Oktober das nächste spanische Original auf den Markt. Bei Netflix stehen dann alle acht Folgen à 55 Minuten zum Abruf bereit.
Inspiriert von Publikumslieblingen wie "Gossip Girl", aber auch "Pretty Little Liars" und mit Parallelen zur erfolgreichen Netflix-Serie "Tote Mädchen lügen nicht" erzählen in "Élite" zwei führende Drehbuchautoren der spanischen Serienwelt vom Mikrokosmus Schule, an der der Nachwuchs der oberen Zehntausend auf die Zukunft vorbereitet wird: Carlos Montero ("Physical Or Chemical") und Darío Madrona (Co-Schöpfer der Erfolgsserie "The Protected") stellen drei Kinder aus der Arbeiterklasse in den Mittelpunkt, die nach dem Einsturz ihres Schulgebäudes gezwungen sind, die Eliteschule Las Encinas zu besuchen.
Neid, Intrigen - und ein Mord
In "Élite" prallen also Arm und Reich aufeinander, was nicht bloß unter den Schülern zu Reibereien, Neid, Missgunst und Intrigen führt. Als ein Mord geschieht, rücken all diese Probleme in den Hintergrund, plötzlich geht es nur noch um eine Frage: Wer hat dieses Verbrechen begangen?
Zum Produktionsteam von "Élite" gehört mit Francisco Ramos ein Experte auf dem Gebiet der Teenager-Unterhaltung. Zu seinen Projekten zählen mit "Drei Meter über dem Himmel" und "Ich steh auf Dich" zwei der erfolgreichsten spanischen Jugendfilme überhaupt.
Bei "Élite" werden die im Mittelpunkt der Handlung stehenden Teenager in Rückblenden zu dem schrecklichen Mord befragt - Darío Madrona und Carlos Montero rollen von hinten auf, wie es soweit kommen konnte.
"Der Mensch Bill Gates": So chaotisch geht es im Kopf des genialen Milliardärs zu

Der Mensch Bill Gates auf Netflix
"Tauchen Sie in den Geist des Milliardärs Bill Gates ein" – so teasert Netflix seine dreiteilige Doku über einen der klügsten Köpfe unserer Zeit an. Aber dieses Versprechen ist ein bisschen irreführend, denn im Gehirn dieser vielschichtigen Persönlichkeit, deren größte Angst es ist, dass ihr Gehirn aufhören könnte zu funktionieren, herrscht Chaos. Das bestätigt Gates' Frau Melinda in einer der Folgen. Dieses Gehirn funktioniere wie ein Mehrkernprozessor, mit dem Gates gleichzeitig Wissen und sein gesellschaftliches Leben verarbeitet. Kurz: Es herrscht zu viel Chaos, um als Zuschauer wirklich einzutauchen in diesen Geist, in dem einfach zu viel auf einmal passiert.
Trotzdem ist "Der Mensch Bill Gates" verdammt fesselnd, zeichnet er doch den Weg des Supernerds vom gerissenen Microsoft-Firmengründer zum Wohltäter und vielleicht weltweit großzügigsten Menschen, der über 28 Milliarden Dollar in seine Stiftung gesteckt hat, um zum Beispiel die Kanalisation in Entwicklungsländern komplett neu zu denken oder Polio auszurotten.
Wann gucken? In zynischen Momenten, in denen ihr mal wieder feststellt: Geld regiert die Welt. Denn wenn es mehr Multimilliardäre wie Gates gäbe, die ähnlich sinnvoll mit ihrem Geld umgehen, wäre es auf einmal gar nicht mehr so schlimm, dass Geld die Welt regiert.
Für Fans von: Tiefgründige und spektakulär aufbereitete Dokus über spannende Persönlichkeiten, siehe z. B. auch: "Trump: An American Dream", "Bobby Kennedy for President" oder "American Playboy: The Hugh Hefner Story".
Binge-Faktor: ♥♥ Aber darum geht es hier auch nicht. Zwar ist "Der Mensch Bill Gates" faszinierend genug, um es durchzubingen – aber die drei Folgen funktionieren auch als drei kleine, für sich stehende Filme.
Sex? Nie ohne Hintergedanken
Doch "Élite" ist kein klassischer Krimi, was auch die fast schon klinisch wirkende Bildsprache betont, in der kein Shot auskommt, ohne den Luxus einzufangen, in dem die Figuren schwelgen. Der Kontrast, den die drei neuen Schüler in diese Welt bringen, wird damit umso deutlicher.
Vor allem geht darum, den Mikrokosmos Schule in all seinen Höhen und Tiefen zu sezieren, in dem ein falsches Wort eine Katastrophe auslösen kann. Durch die Klassenunterschiede sind Freundschaften komplizierter als je zuvor, Sex geschieht nie ohne Hintergedanken, und in dieser kühl-kalkulierten Welt Liebe zu finden, scheint so gut wie unmöglich.
Dass man den vielen, auf den ersten Blick so unnahbar wirkenden Figuren trotzdem nahekommt, liegt an den starken Darstellern. Vor allem María Pedraza, Miguel Herrán und Jaime Lorente López, die allesamt bereits in "Haus des Geldes" zu sehen waren, haben mit "Élite" ihre nächste erfolgversprechende Serienheimat gefunden.
Sie alle schlüpfen in Rollen, hinter deren Fassade sich finstere Abgründe verbergen. Und das bedeutet auch, dass man sich nie sicher sein kann, die Figuren in der Serie wirklich zu kennen - jederzeit könnte es doch wieder ganz anders kommen als erwartet.