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Verhalten im Notfall Erste Hilfe und Herzdruckmassage: "Falsch macht man nur etwas, wenn man nichts macht"

Erste Hilfe: Herzdruckmassage
Erste Hilfe: Herzdruckmassage im Rahmen eines Kurses an einer Puppe
© Jens Kalaene/ / Picture Alliance
Erste Hilfe und Herzdruckmassage können im Notfall Leben retten. Doch im Ernstfall sind die meisten Helfer verunsichert. Bei NEON erklärt ein Experte vom DRK, wie man sich verhalten sollte – und welche Rolle die richtige Musik dabei spielt.

"Ha, ha, ha, ha, staying alive, staying alive" – wir alle kennen diesen Song mit Ohrwurmqualität von den Bee Gees. Und auch wenn es etwas makaber klingen mag – dieser Beat kann Leben retten. Denn wer im Takt von 100 bis 120 Schlägen pro Minute eine Herzdruckmassage durchführt, kann ein menschliches Herz am Leben erhalten. Doch wann und wie leiste ich Erste Hilfe, zum Beispiel nach einem Unfall? "Falsch macht man nur etwas, wenn man nichts macht", sagt Christof Kohrs. Der 26-Jährige ist Erste-Hilfe-Ausbilder beim Deutschen Roten Kreuz in Hamburg-Wandsbek und gibt bei NEON Tipps, was man bei der Ersten Hilfe bedenken sollte.

So reagiert man im Notfall

"Viele Menschen haben Angst vor der unbekannten Erste-Hilfe-Situation", sagt der Experte. Die meisten Vorfälle ereignen sich jedoch nach seiner Erfahrung im eigenen Umfeld. Doch ob bei der eigenen Oma, die Herzprobleme hat oder dem Kollege, der auf der Arbeit zusammenbricht – man sollte immer direkt handeln. Christof erklärt, wie es geht:

Songs, die Leben retten können

Ein bisschen einfacher zu merken wird das Ganze dann mit Musik: Songs, die einen Beat von 100 bis 120 Schlägen pro Minute haben, können helfen, den Takt bei der Herzdruckmassage zu finden. Dazu gehören:

Bee Gees: "Stayin' Alive"

ACDC: "Highway to Hell"

Karel Gott: "Biene-Maja-Titelsong"

Helene Fischer: "Atemlos"

Lady Gaga: "Bad Romance"

The Beatles: "Yellow Submarine"

Beyoncé: "Crazy in Love"

Shakira & Wyclef Jean: "Hips don´t Lie"

Besonders für ungeübte Helfer keine schlechte Idee, findet Christof. "In einer so extremen Stresssituation könnte es allerdings schwer sein, sich daran zu erinnern", merkt er an.

Erste-Hilfe-Helfer: Defibrillator richtig nutzen

Um im Notfall den Überblick zu behalten oder auch bei einem Blackout aus Panik noch handlungsfähig zu sein, gibt es mittlerweile noch weitere Alternativen. In vielen Gebäuden finden sich sogenannte Defibrillatoren. Die kleinen Schockgeber helfen bei Herzrhythmusstörungen, die durch einen Stromschlag verursacht werden. Aber im Notfall können sie noch viel mehr. "Der Defibrillator sagt genau an, welche Schritte man befolgen muss", erklärt Christof; vom Rufen des Notarztes, bis zur Herzdruckmassage. Zudem kann das Gerät, wenn man es am Betroffenen angebracht hat, feststellen, ob ein gezielter Stromstoß oder eine Herzdruckmassage notwendig sind. Jedoch bringt es nichts, lange nach dem technischen Helfer zu suchen. "Wenn der Defibrillator eine längere Strecke entfernt ist, sollte ich lieber sofort mit der Herzdruckmassage beginnen, um nicht zu viel Zeit verstreichen zu lassen. Jede Minute kann Leben retten", so Christof. Auch hier gilt: Wenn man zu zweit ist, kann einer mit der Ersten Hilfe beginnen, der andere ruft den Notarzt und holt dann das Gerät.

Christof würde jedem raten, den Erste-Hilfe-Kurs regelmäßig aufzufrischen. "Alle zwei Jahre, so wie es für Ersthelfer in Unternehmen Pflicht ist, macht dabei schon Sinn." Aber ob gelernter Helfer oder Laie: "Man tut immer das Richtige, wenn man hilft."

Hinweis: Dieser Artikel erschien erstmals im April 2019

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