Plastik ist meistens sehr praktisch – aber ein Umweltkiller. Jedes Jahr landen zwischen fünf und 13 Millionen Tonnen Plastikmüll in den Weltmeeren und eine Plastikflasche kann bis zu 500 Jahre im Meer überdauern. Nachdem in Deutschland 2018 ein Pfand auf Plastiktüten eingeführt wurde, versuchen sich vor allem Supermärkte immer konkreter an Plastikvermeidung: Seit April diesen Jahres verkauft zum Beispiel die Supermarktkette Aldi Schlangengurken ganz ohne Umverpackung statt eingeschweißt in Plastikfolie. Und auch außerhalb Europas suchen Unternehmen nach Alternativen. Im thailändische Supermarkt "Rimpin" wird seit kurzem sogar wieder auf eine altbewährte Methode von früher zurückgegriffen. Dort kommt Gemüse statt in Plastik, in Bananenblätter eingewickelt in die Regale.
Geschäftsführer Atitarn Srisa-nga sagte, der Verzicht auf Plastik gehöre zu einer grünen Initiative. "Die Sachen werden dann zwar etwas schneller alt, aber wir kehren trotzdem nicht zu Plastik zurück", sagte er gegenüber der dpa. Bananenblätter sind in der südostasiatischen Küche weit verbreitet. Im Unterschied zu Plastikverpackungen vermodern die Blätter aber auf natürliche Weise nach einer deutlich kürzeren Zeit.
Weltweiter Kampf gegen Plastik
Thailand gehört mit einer Million Tonnen pro Jahr laut der Umweltschutzorganisation Greenpeace zu den größten Verursachern von Plastikmüll weltweit. Damit liegt das Land auf Platz sechs der schlimmsten Ozean-Verschmutzer. Oft werden zum Beispiel Bananen doppelt oder dreifach in Plastik eingepackt: Mit Plastikband zusammengeklebt in einer Tüte, für die es dann an der Kasse eine weitere Tüte gibt. Asien-Kenner erklären dies auch damit, dass vor allem ältere Thai es gewohnt sind, Verpackungen einfach wegzuschmeißen – so wie in früheren Zeiten Bananenblätter.
Auch andere Länder haben schon die Reißleine gezogen: So sind in Jamaika seit Januar 2019 Plastiktüten, Strohhalme und Flaschen aus Plastik verboten. Ab 2021 dürfen Tetrapacks zudem keine zugefügten Strohalme mehr haben. Und auch die EU hat sich auf eine einheitliche Strategie zur Vermeidung von Plastik verständigt: Ab 2021 sollen Produkten wie Trinkhalme, Geschirr oder Wattestäbchen in den Mitgliedsländern nicht mehr verkauft werden.
