Weisheitszähne, Blinddarm oder Gänsehaut – wozu sind diese Eigenheiten der Evolution eigentlich da? Eine junge Wissenschaftlerin klärt nun bei Twitter über ihre Funktionen auf und die User sind begeistert.
"Dein Körper ist ein Naturkundemuseum", schreibt Dorsa Amir bei Twitter. Bitte was? Man ist ja gern mal erkältet oder es zwickt im Rücken – aber ein Naturkundemuseum ist mein Körper dann doch nicht, mögen jetzt viele denken. Doch die junge Wissenschaftlerin des Boston Colleges in den USA, belehrt ihre Follower bei Twitter eines Besseren: Jeder von uns hat Körperteile und Angewohnheiten, die Überbleibsel der Evolution sind. Soweit ja eigentlich nichts Neues. Aber Dorsa hat das ganze bei Twitter gesammelt – und das gefällt fast 54.000 Usern, ihr Thread in acht Tweets wurde über 23.000 Mal geteilt. Also Ohren und Augen gespitzt:
Der Kletter-Muskel
Wer seinen Unterarm flach auf den Tisch legt und den Daumen und den kleinen Finger zusammendrückt, sieht im besten Fall einen Muskel am Handgelenk. Der "palmaris longus" hat uns mal beim Klettern geholfen, schreibt Dorsa. 14 Prozent der Menschen haben ihn aber gar nicht mehr.
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="en" dir="ltr">Put your hand flat on a surface and touch your pinky to your thumb. Do you see a raised band in your wrist? That there’s a vestigial muscle called the palmaris longus. It used to help you move around the trees. About 14% of us don't even have this muscle anymore. (2/8) <a href="https://t.co/ZF3Ta91IGy">pic.twitter.com/ZF3Ta91IGy</a></p>— Dorsa Amir (@DorsaAmir) <a href="https://twitter.com/DorsaAmir/status/1085227488186458113?ref_src=twsrc%5Etfw">January 15, 2019</a></blockquote>
<script async src="https://platform.twitter.com/widgets.js" charset="utf-8"></script>
An dieser Stelle hat unsere Redaktion Inhalte von Twitter / X integriert.
Aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen wurden diese Inhalte nicht geladen, um Ihre Privatsphäre zu schützen.
Der Ohr-Knubbel
Viele haben dort ein Piercing – die Rede ist von dem kleinen Knubbel am oberen Ohrläppchen. Das Darwin-Tuberkel oder der Darwin-Ohrhöcker hat unseren Vorfahren mal dabei geholfen, die Ohren zu spitzen. Heute hilft uns dabei unser super beweglicher Nacken.
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="en" dir="ltr">Check out your ear. Do you see this little bump? That’s called Darwin’s tubercle. It used to help you move your ears around. Now that we have super-flexible necks, we don’t need these anymore. (3/8) <a href="https://t.co/2OlVWEu6gT">pic.twitter.com/2OlVWEu6gT</a></p>— Dorsa Amir (@DorsaAmir) <a href="https://twitter.com/DorsaAmir/status/1085227489402802176?ref_src=twsrc%5Etfw">January 15, 2019</a></blockquote>
<script async src="https://platform.twitter.com/widgets.js" charset="utf-8"></script>
An dieser Stelle hat unsere Redaktion Inhalte von Twitter / X integriert.
Aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen wurden diese Inhalte nicht geladen, um Ihre Privatsphäre zu schützen.
Der verloren Schwanz
Wir kennen es alle: das Steißbein. Unten am Becken gelegen, verursacht es üble Schwerzen, wenn man darauf landet. Was heute meist Ärger macht, war früher eigentlich ein Schwanz, der unseren Vorfahren half, in den Bäumen das Gleichgewicht zu halten. Embryos entwickeln den Ansatz noch, er bildet sich aber nicht mehr weiter aus.
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="en" dir="ltr">Here’s a more obvious one: the tailbone. This is the ghostly remainder of our lost tails, which were useful for balance & movement in trees. We still grow tails as embryos, but then attack and destroy them in the following weeks. Not the most efficient system. (4/8) <a href="https://t.co/pmF2lCpnyT">pic.twitter.com/pmF2lCpnyT</a></p>— Dorsa Amir (@DorsaAmir) <a href="https://twitter.com/DorsaAmir/status/1085227491164344326?ref_src=twsrc%5Etfw">January 15, 2019</a></blockquote>
<script async src="https://platform.twitter.com/widgets.js" charset="utf-8"></script>
An dieser Stelle hat unsere Redaktion Inhalte von Twitter / X integriert.
Aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen wurden diese Inhalte nicht geladen, um Ihre Privatsphäre zu schützen.
Das vertikale Augenlid
Von links nach rechts blinzeln, statt von oben nach unten – das konnten unsere Ahnen. Die "plica semilunaris", das dritte Augenlid, ist heute nur noch der kleine rote Punkt in unserem Augenwinkeln.
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="en" dir="ltr">Ever wonder what this little pink thing in your eye is? This is the plica semilunaris. It used to be a third eyelid that would blink horizontally. You can see this in action in the eyes of many other animals. (5/8) <a href="https://t.co/0ubMulahA0">pic.twitter.com/0ubMulahA0</a></p>— Dorsa Amir (@DorsaAmir) <a href="https://twitter.com/DorsaAmir/status/1085227493278257152?ref_src=twsrc%5Etfw">January 15, 2019</a></blockquote>
<script async src="https://platform.twitter.com/widgets.js" charset="utf-8"></script>
An dieser Stelle hat unsere Redaktion Inhalte von Twitter / X integriert.
Aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen wurden diese Inhalte nicht geladen, um Ihre Privatsphäre zu schützen.
Die Gänsehaut
Körperbehaarung gilt heutzutage meist nicht als besonders sexy. Dabei hatte sie in der Evolution einen praktischen Nutzen. Bei der Gänsehaut stellen sich die Haare auf. Damit sollten unsere Vorfahren dicker und eindrucksvoller aussehen, oder es schützte den Körper vor Kälte.
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="en" dir="ltr">Oh, and you know how you sometimes get goosebumps when you’re cold or scared? That’s a vestigial reflex that used to raise body hair to make you appear bigger or trap an extra layer of heat for warmth. Some people can actually do this on purpose. (6/8) <a href="https://t.co/uY2zJddguy">pic.twitter.com/uY2zJddguy</a></p>— Dorsa Amir (@DorsaAmir) <a href="https://twitter.com/DorsaAmir/status/1085227495002120193?ref_src=twsrc%5Etfw">January 15, 2019</a></blockquote>
<script async src="https://platform.twitter.com/widgets.js" charset="utf-8"></script>
An dieser Stelle hat unsere Redaktion Inhalte von Twitter / X integriert.
Aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen wurden diese Inhalte nicht geladen, um Ihre Privatsphäre zu schützen.
Die Klammer-Hand
Man reicht den kleinen Finger – und Babys greifen zu. Jeder, der schon mit Kleinkindern zu tun hatte, kennt diese Reaktion der Kleinen. Was heute auch als Test auf die Gesundheit der Babys genutzt wird, diente einst dazu, sich bei den Eltern festzuklammern. Auf dem Weg zur nächsten Feuerstelle vielleicht.
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="en" dir="ltr">Another cool reflex is the palmar grasp reflex. If you place your finger on an infant’s palm (or feet!), they will try to grasp it. Ancestral primate babies would have used this to grasp on to their parents for transport. (7/8) <a href="https://t.co/LFpN1ykSug">pic.twitter.com/LFpN1ykSug</a></p>— Dorsa Amir (@DorsaAmir) <a href="https://twitter.com/DorsaAmir/status/1085227496310743040?ref_src=twsrc%5Etfw">January 15, 2019</a></blockquote>
<script async src="https://platform.twitter.com/widgets.js" charset="utf-8"></script>
An dieser Stelle hat unsere Redaktion Inhalte von Twitter / X integriert.
Aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen wurden diese Inhalte nicht geladen, um Ihre Privatsphäre zu schützen.
Die Überbleibsel
Bei einigen Teilen am Körper fragt man sich, wozu sie eigentlich da sein, denn man braucht sie nicht wirklich und meist machen sie höchstens Ärger. Dazu gehören Weisheitszähne (die das Gebiss unterstützen), der Blinddarm (der das Immunsystem unterstützt, aber bei einigen rausoperiert wird) und männliche Brustwarzen (die technisch vor allem eine Laune der Natur sind).
Wer auf Fiona Tuck hört, muss auf regelmäßige Grillparties leider verzichten.