Dienstagnacht wurde in den USA gewählt. Bei den Halbzeitwahlen – oder Midterms – wählten die Bürger ihre Repräsentanten für den US-Kongress. Das politische Klima in den Vereinigten Staaten ist zur Zeit angespannt. "Präsident" Trump polarisiert mit Falschaussagen und Hetzreden, die immer größer werdende politische Schere droht das Land endgültig zu spalten. Kein Wunder also, dass die Wahlbeteiligung in diesem Jahr höher lag als noch vor vier Jahren.
113 Millionen Menschen sollen sich laut US-Nachrichtensender "CNN" in diesem Jahr in die Wahllokale begeben haben. Das würde eine Wahlbeteiligung von rund 48 Prozent bedeuten – elf Prozent mehr als noch vor vier Jahren. Aber das sind nur schnöde Zahlen. Die sagen doch nichts darüber aus, wie wichtig diese Wahlen den Bürgerinnen und Bürgern wirklich waren. Ob sie nervös waren, ob sie das Geschehen aufmerksam verfolgten.
Deshalb haben wir uns mal die einzige Statistik angesehen, die die Gemütsverfassung der Wählerinnen und Wähler wirklich beurteilen kann: die des Online-Porno-Anbieters "Pornhub".

Die Evolution der Erleichterung
Tatsächlich zeigt diese auf, dass der Traffic auf der Seite im Vergleich zu einem "normalen" Dienstag erst einmal sehr hoch einstieg. Zwischen fünf und acht Uhr morgens besuchten zwischenzeitlich bis zu 20 Prozent mehr Menschen den Schmuddelfilmanbieter ihres Vertrauens als sonst. Aufregung? Extra für die Wahlen Urlaub genommen? Druck ablassen, bevor man sich vor irgendwelchen Wahllokalen stundenlang die Beine in den Bauch steht? Man kann es nicht mit Sicherheit sagen.
Sicher ist allerdings, dass der Traffic bis in den Dienstagnachmittag überdurchschnittlich hoch blieb. Erst kurz bevor die Wahllokale schlossen, ließ sich ein leichtes Minus in den Besucherzahlen vermerken, auf das aber schnell wieder ein Hoch folgte (nochmal schnell erleichtern), bevor zwischen zehn Uhr abends und drei Uhr morgens alle gebannt vor dem Fernseher saßen und ihre Finger zum Daumen drücken brauchten.

Pornhub weiß: Hier interessierte man sich am wenigsten für die Midterms
Tatsächlich gibt es hierbei in Sachen Geschlechter oder Altersgruppen keine gravierenden Unterschiede. Große Diskrepanzen scheint es allerdings zwischen den verschiedenen Bundesstaaten zu geben. Schaut man sich an, wo der Traffic über den Tag verteilt am meisten vom Durchschnittswert abwich, so sieht man schnell, wer sich tatsächlich für die Wahlen interessierte. Besonders interessant hierbei: Die Bewohner von District Colombia, also Washington D.C., also dem Regierungssitz der USA, also die Menschen, deren Jobs tatsächlich an dieser Wahl hingen, hätten sich ganz offensichtlich nicht weniger für die Wahl und ihre Ergebnisse interessieren können.
In der Zeit, in der die Wahllokale geöffnet waren, verzeichnete man hier einen Pornhub-Besuchs-Anstieg von 39 Prozent, und als am späten Abend die Ergebnisse bekannt wurden, verbrachten immer noch 31 Prozent mehr Menschen Zeit auf der Porno-Seite, als an irgendeinem anderen Tag. Damit liegt Washington, D.C. KLAR auf Platz 1. Muss man nicht verstehen.