In Onlinediensten veröffentlichte Videoaufnahmen vom Tatort zeigten verbogenes Metall und zerbrochene Autofenster. "Mindestens ein Kilo Sprengstoff" sei bei dem Anschlag gezündet worden, sagte Ranucci der Zeitung "Corriere della Sera". Ranuccis Auto sei zuvor von seinem Sohn benutzt worden, während seine Tochter 20 Minuten vor der Explosion an dem geparkten Auto vorbeigegangen sei.
Der Anschlag wurde von zahlreichen Politikern verurteilt. Italiens rechtsgerichtete Ministerpräsidentin Giorgia Meloni bekundete dem Investigativ-Journalisten ihre "volle Solidarität". Sie verurteile "diesen schrecklichen Akt der Einschüchterung auf das Schärfste".
Innenminister Matteo Piantedosi ordnete eigenen Angaben zufolge eine Erhöhung der Sicherheitsvorkehrungen für Journalisten "bis zum Maximum" an. Die für den Kampf gegen die Mafia zuständige Staatsanwaltschaft in Rom leitete eine Untersuchung des Angriffs ein.
Ranucci steht seit 2014 wegen Morddrohungen unter Polizeischutz. Er hatte wiederholt zur italienischen Mafia recherchiert, ein Buch zum Thema veröffentlicht und am vergangenen Sonntag in Onlinediensten erste Details einer investigativen Recherche über die kalabrische Mafia 'Ndrangheta sowie die sizilianische Mafia veröffentlicht.
Der Europa-Chef der Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF), Pavol Szalai, bezeichnete den Bombenanschlag als "schwersten Angriff auf einen italienischen Reporter in den vergangenen Jahren". Die Pressefreiheit im Land sei "existenziell bedroht". Im aktuellen Pressefreiheitsindex von RSF belegt Italien den 49. Platz.