Ein rechtsgerichtetes Onlineportal hatte die Listen nach eigenen Angaben aus "Sicherheitskreisen" bekommen und sie online veröffentlicht. Diese belegten dem Autor des Texts zufolge, "dass auch die 'deutschen' Tatverdächtigen Migranten sind". So fänden sich in der Liste vergleichsweise wenige Vornamen deutschen Ursprungs.
Die Herausgabe persönlicher Daten ohne rechtliche Grundlage verletze Datenschutzprinzipien und befeure "einen unverhältnismäßigen sowie diskriminierenden Erklärungsansatz für individuelle, strafrechtliche Verhaltensweisen", erklärte die Berliner Polizei. "Insbesondere das einseitige Heranziehen von Kriterien wie kultureller, ethnischer oder religiöser Herkunft sowie die Zugehörigkeit zu vermeintlich 'nichtdeutschen' Realitäten als kriminalistischer oder vermeintlich kriminologischer Erklärungsansatz ist nicht nur fachlich fragwürdig, sondern auch zur Herleitung von Tatmotivationen hochproblematisch." Die Polizei Berlin lehne solche Praktiken ab.
Die Polizei hatte in der Silvesternacht einer am Montag veröffentlichten Bilanz zufolge 1453 "silvestertypische Straftaten" erfasst. 670 Tatverdächtige wurden registriert, von denen 406 die deutsche Staatsbürgerschaf hatten. 44 Polizistinnen und Polizisten wurden bei Einsätzen verletzt.