Mit einem Handzeichen hat ein Mädchen aus Österreich die Polizei auf eine geplante Entführung aufmerksam gemacht. Wie sich herausstellte, versuchte der Ex-Partner der Mutter die Frau, das sechsjährige Mädchen sowie ein weiteres Kind zu entführen. Das konnte jedoch durch die geistesgegenwärtige Handlung der Sechsjährigen verhindert werden.
Nach Angaben der Polizei Wien rückten die Beamten wegen eines Verkehrsunfalls im Parkhaus eines Einkaufszentrums aus. Scheinbar ein Routineeinsatz: Es war zu einem Sachschaden gekommen, und da einer der Fahrer keinen Führerschein vorweisen konnte, hatte der andere die Polizei gerufen. Der 39-jährige Mann ohne Führerschein zeigte dabei ein "seltsames und unruhiges Verhalten".
Fall in Österreich: Polizisten helfen Mutter und Kindern
Dass dahinter mehr stecken könnte, fiel einem Polizisten auf, als ihm das sechsjährige Mädchen vom Rücksitz des Autos das sogenannte SOS-Handzeichen zeigte. Auch die 34 Jahre alte Mutter bat mit weinerlicher Stimme um Hilfe: Der Mann sei bewaffnet, sie würden gerade entführt. Daraufhin unterzogen die Beamten den 39-Jährigen einer genaueren Prüfung.
Es stellte sich heraus, dass es sich um den ehemaligen Partner der Frau handelte – und dass diese schon vor einiger Zeit eine einstweilige Verfügung gegen ihn erwirkt hatte. Der Mann hatte offenbar der Frau und den Kleinkindern aufgelauert und sie in sein Auto gezerrt. In dem Fahrzeug wurden drei Messer gefunden, ein weiteres in einem Kinderwagen. Der 39-Jährige wurde verhaftet und in eine Justizanstalt gebracht.
Das SOS-Handzeichen, das in diesem Fall wohl Schlimmeres verhindert hat, ist ein international bekanntes Alarmzeichen, mit denen Menschen in Gefahr stumm um Hilfe rufen können. Dabei wird der Daumen in die Handfläche geklappt und die Hand dann zu einer Faust geschlossen. Das Zeichen wurde von der Canadian Women's Foundation entwickelt – ursprünglich für Frauen, die während der Covid-19-Pandemie unter häuslicher Gewalt litten. Mittlerweile sind Polizisten in vielen Ländern dafür sensibilisiert.