Ressortchef Hubertus Heil (SPD) hatte die Erhöhung bereits im März angekündigt. Nach dem Kabinettsbeschluss sprach Heil am Mittwoch von einer "guten Nachricht für die Rentnerinnen und Rentner".
Stabile Renten seien "kein Almosen, sondern hart verdient und Ausdruck der Leistungsgerechtigkeit", erklärte der Minister. "Dank der guten Lohnentwicklung stärkt die Rentenanpassung die Kaufkraft der Rentnerinnen und Rentner."
Die Anpassung der Rente erfolgt jedes Jahr auf Grundlage einer feststehenden Rentenanpassungsformel. Ausschlaggebend ist dabei die Entwicklung der Bruttolöhne in Deutschland. Das Plus bei der Lohnentwicklung lag nach Angaben von Heils Ministerium bei 3,69 Prozent. Die Rentenerhöhung liege leicht über diesem Wert, weil bei der Berechnung noch weitere Faktoren berücksichtigt würden.
Mit der Erhöhung ergibt sich nach Angaben des Arbeitsministeriums vom März eine Anhebung des sogenannten Rentenwerts von aktuell 39,32 Euro auf 40,79 Euro. Für eine Standardrente bei durchschnittlichem Verdienst und 45 Beitragsjahren bedeutet die Rentenanpassung demnach einen Anstieg um 66,15 Euro im Monat.
Die Rentenerhöhung wird von Heils Ministerium per Verordnung festgesetzt. Allerdings muss noch der Bundesrat zustimmen. Danach kann die Erhöhung zum 1. Juli in Kraft treten.
Der Sozialverband Deutschland (SoVD) begrüßte die Rentenerhöhung. Die Verbandsvorsitzende Michaela Engelmeier sprach in den Zeitung der Mediengruppe Bayern von "einem wichtigen Zeichen für Millionen Rentnerinnen und Rentner". In Zeiten weiter steigender Preise für Mieten, Energie und Konsumgüter bedeute dies eine spürbare Entlastung. "Aber: Sicherlich wird für viele gerade mit kleinen Renten diese Anpassung schlichtweg nicht reichen", gab Engelmeier zu Bedenken.