Wie die Statistiker weiter mitteilten, legten die Nominallöhne von Geringverdienern wie schon in den Vorquartalen überdurchschnittlich stark zu. Demnach verzeichnete das Fünftel der Vollzeitkräfte mit den geringsten Verdiensten von Juli bis September eine Steigerung von 7,2 Prozent. Für das obere Fünftel mit den höchsten Verdiensten lag der Zuwachs bei 4,9 Prozent und damit so hoch wie im Durchschnitt.
Bezogen auf die unterschiedlichen Branchen waren laut Bundesamt im dritten Quartal insbesondere im Bereich Unterricht und Erziehung "überdurchschnittliche Steigerungen der Nominallöhne" festzustellen - mit einem Plus von 7,3 Prozent. Bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistungen gab es demnach einen Anstieg um 7,2 Prozent. Mit 6,1 Prozent stiegen auch die Löhne in der Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen sowie im Bereich Information und Kommunikation überdurchschnittlich.
Demgegenüber verzeichneten die Wirtschaftsabschnitte Baugewerbe (plus 3,5 Prozent), Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (2,9 Prozent) und Gastgewerbe (2,8 Prozent) die niedrigsten Nominallohnzuwächse.
"Es geht mit den Löhnen wieder aufwärts, das ist eine gute Nachricht - für die Beschäftigten, die Binnennachfrage und die Konjunktur", erklärte Malte Lübker vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung. "Aber insgesamt haben die Reallöhne gerade einmal die herben Kaufkraftverluste der letzten Jahre aufgeholt und sind jetzt wieder auf dem Stand vom dritten Quartal 2019."