Über Jahre hinweg sollen die Verdächtigen zahlreiche Straftaten begangen und dadurch mehr als eine Million Euro erlangt haben. Konkret sollen sie sich über Datingplattormen und soziale Netzwerke das Vertrauen ihrer Opfer erschlichen haben, um anschließend Notlagen und Schicksalsschläge vorzutäuschen. Damit verleiteten sie ihre Opfer dazu, große Geldsummen zu überweisen.
Darüber hinaus sollen sie gefälschte Rechnungen verschickt haben, um die Gutgläubigkeit der Opfer auszunutzen. Mehrere der Beschuldigten sollen Mitglieder des mafiaähnlichen nigerianischen Netzwerks Neo Black Movement of Africa sein. Mit den Taten sollen sie dieses unterstützt haben.
Andere Beschuldigte sollen ihre beruflichen Aufgaben von Menschen ohne Aufenthaltstitel haben ausüben lassen. Den Lohn hätten sie anschließend komplett für sich behalten. Seit Juli wird in dem Gesamtkomplex ermittelt.
Bei den Durchsuchungen am Mittwoch wurden zwölf Wohnungen in Niedersachsen und Bremen sowie eine Arbeitsstätte durchsucht. Dabei wurde unter anderem eine mittlere fünfstellige Summe Bargeld beschlagnahmt. Bei der Auswertung der Beweise konnte ein Tatverdacht gegen einen weiteren Beschuldigten erhärtet werden. Die Staatsanwaltschaft Oldenburg stellte gegen ihn einen Antrag auf Untersuchungshaft. Eine Entscheidung darüber stand noch aus.